Decsey, Ernst; Ps. Franz Heinrich (1870-1941), Schriftsteller, Musikkritiker und Theaterkritiker

Decsey Ernst, Ps. Franz Heinrich, Schriftsteller und Kritiker. * Hamburg, 13. 4. 1870; † Wien, 12. 3. 1941. Aus einer Ödenburger Familie stammend, prom. an der Univ. Wien zum Dr. jur.; am Wr. Konservatorium Schüler von Anton Bruckner, 1899–1921 Kritiker und seit 1908 Chefredakteur der Grazer „Tagespost“, stud. 1907–11 an der Grazer Univ. Phil., nahm am Weltkrieg 1914–18 teil und rüstete – mehrfach ausgezeichnet – 1918 als Hptm. ab, 1921–38 wirkte er als Konzert- und Theaterkritiker am N. Wr. Tagblatt. Seine Kritiken atmeten immer künstlerischen Geist; seine Musikbiogr. verbinden sachlichen Ernst mit warmer Begeisterung für die Materie und wirkten weithin als Wegbereiter des musikalischen Verständnisses. Seine Theaterstücke sind größtenteils liebenswürdigste „Austriaca“.

W.: Biogr.: H. Wolf, 4 Bde., 1903–09; P. Rosegger, 1912; A. Bruckner, 1919; M. Jeritza, 1922; F. Lehár, 1924; J.Strauß, 1924, 1947; C.Debussy, 1936; Debussys Werke, 1949. Theaterstücke: Der Musikant Gottes, 1926; Mädchen für alles, 1928; Der unsterbliche Franz, 1928; Kaiserliebchen, 1930; Sissy, 1932 (mit G. Holm); Marie d’Agoult, 1936. Opernlibretti: Dame im Traum, vertont von Salmhofer, 1935; Kathrin, vertont von Korngold, 1937. Romane: Du liebes Wien, 1911; Die Stadt am Strom, 1914; Das Theater unserer Lieben Frau, 1927; etc.
L.: Giebisch-Pichler-Vancsa; Kindermann-Dietrich; Nagl-Zeidler, s. Reg.; Riemann; Kosch, Theaterlexikon; Wininger; Österr. von 1918–34; Musik in Geschichte und Gegenwart, 3.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 173
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