Kreutzer, Conrad(in) (1780-1849), Komponist

Kreutzer Conrad(in), Komponist. * Meßkirch (Baden), 22. 11. 1780; † Riga (UdSSR), 14. 12. 1849. Sohn des Mühlenbesitzers Johann Bapt. K.; erhielt den ersten Musikunterricht durch den Meßkircher Chorregenten J. B. Rieger. Während der Schulzeit in den Abteien Zwiefalten und Schussenried erhielt er Unterricht in Musiktheorie (E. Weinrauch) und auf verschiedenen Instrumenten. Das 1799 begonnene Rechtsstud. brach er nach dem Tode des Vaters 1800 ab und widmete sich ganz der Musik. 1804 war er in Wien und stud. hier vielleicht bei Albrechtsberger. 1810–12 unternahm er mit dem Instrumentenbauer F. Leppich eine Konzertreise, 1812–16 war er Hofkapellmeister in Stuttgart, hielt sich dann in Schaffhausen auf und ging 1818 als fürstenberg. Kapellmeister nach Donaueschingen, von wo aus er wieder Konzertreisen unternahm. 1822 bis 1827, 1829–32 und 1834–40 war er Kapellmeister am Kärntnerthor-Theater in Wien, dazwischen 1833–34 am Theater in der Josefstadt, wo er mit dem „Nachtlager von Granada” seinen größten Erfolg errang. 1840–42 war er städt. Musikdir. in Köln. Seine letzten Jahre verbrachte er hauptsächlich auf Konzertreisen, zum Teil mit seinen Töchtern. Obwohl das „Nachtlager von Granada“ (1834 uraufgeführt) und die Musik zu Raimunds „Verschwender“ (1833, 1834 uraufgeführt) die bekanntesten Werke K.s sind, wird heute der Schwerpunkt seines Schaffens auf dem Gebiet des Liedes gesehen.

W.: 38 Opern und Singspiele; 10 Bühnenmusiken; 1 Ballett; Messen u. a. Kirchenmusik; 2 Oratorien; 43 Lieder und Liedersmlgn.; Werke für Klavier und Orchester; Kammer- und Klaviermusik; Gelegenheitswerke.
L.: Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Riemann; Wurzbach; ADB; Kosch, Das kath. Deutschland.
(Antonicek)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 267f.
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