Paumgartner Rosa, geb. Papier, Sängerin und Musikpädagogin. * Baden (NÖ), 18. 9. 1858; † Wien, 9. 2. 1932. Tochter eines Staatsbeamten, Gattin des Vorigen; sang schon als Kind im Kirchenchor, während ihrer Ausbildung an der Höheren Mädchenschule in Krems auch im dortigen Gesang- und Orchesterver. Ab 1878 war sie – zunächst am Wr. Konservatorium, dann privat – Schülerin von Marchesi (Gesang), im Partiturspiel wurde sie von Paumgartner unterrichtet, den sie 1882 heiratete. 1880 trat sie erstmals in einem öff. Konzert auf, im folgenden Jahr mit überwältigendem Erfolg als Gast (Amneris in Verdis „Aida“) an der Wr. Hofoper, deren Mitgl. sie dann bis 1891 war. Gastspielreisen führten sie an fast alle großen dt. Opernhäuser und nach Amsterdam, Prag, Budapest etc. Auch bei zahlreichen Liederabenden wurde ihr klangvoller, in allen Lagen gleich hervorragend geschulter dramat. Mezzosopran bewundert. 1889 wurde sie zur Kammersängerin ernannt. Ihrem Versuch, sich auch im jugendlichdramat. Sopranfach auszuzeichnen, war nur ein kurzer Erfolg beschieden, denn schon 1891 zwang sie ein Halsleiden zur Aufgabe ihrer aktiven Laufbahn. 1893 wurde P. als Gesanglehrerin (ao. Prof.) an das Wr. Konservatorium berufen, wo sie bis kurz vor ihrem Tode sehr erfolgreich wirkte. Zu ihren berühmtesten Schülerinnen zählen F. Hüni-Mihacsek, A. Bahr-Mildenburg (s. d.), H. Wildbrunn, S. Kalter, L. Weidt, B. Paallen und R. Pauly. P., die Mahlers (s. d.) Berufung nach Wien (1897) tatkräftig unterstützte, veröff. in der „Neuen Freien Presse“ mehrere Aufsätze über Persönlichkeiten und Probleme des Wr. Musiklebens.