Bauer Louis (Alois), Unternehmer. Geb. Mattersdorf, Ungarn (Mattersburg, Burgenland), 7. 7. 1844; gest. Innsbruck (Tirol), 19. 8. 1919; mos. Sohn von →Josef Bauer und seiner Ehefrau Regina Bauer, geb. Müller (geb. Mattersdorf, 1818; gest. Innsbruck, 29. 11. 1901; mos.), Bruder des Unternehmers Isidor Bauer (geb. Wien, 22. 12. 1865; gest. Innsbruck, 17. 1. 1920), Schwager von Victor Schwarz (geb. Esseg, Ungarn / Osijek, HR, 1855; gest. Innsbruck, 5. 10. 1909), der um 1899 das Innsbrucker Warenhaus Schwarz eröffnete, Vater von →Karl Bauer; verheiratet mit Anna Bauer, geb. Ellinger (geb. Ellwangen, Württemberg/D, 9. 7. 1856; gest. Innsbruck, 7. 9. 1908; mos.), nach 1902 Präsidentin der jüdischen Organisation Chewra Kadischa. – B. arbeitete ab 1868 in der Innsbrucker Gemischtwarenhandlung seines Vaters im Eckhaus der heutigen Wilhelm-Greil-Straße / Museumstraße, die er schließlich auch leitete. 1874 gründete er mit seinem Vater eine weitere in der Maria-Theresien-Straße. 1902 erstand B. dort ein zweites Gebäude und verkaufte es 1906 an die Brüder Victor, Hugo und Alexander Schwarz sowie Isidor und Karl Bauer. 1907 fusionierten die Firmen Josef Bauer & Sohn und Victor Schwarz & Co. Im selben Jahr erfolgte der Abriss des Hauses und des ebenfalls im Familienbesitz befindlichen Nachbargebäudes. Auf diesem Areal wurde 1908 das erste Großkaufhaus Innsbrucks Josef Bauer & Sohn – Victor Schwarz & Co. mit rund 200 Angestellten auf knapp 4.500 m2 Geschäfts-, davon 2.000 m2 Verkaufsfläche, eröffnet (heute Kaufhaus Tyrol). B. war 1908–19 Geschäftsführer, Mitinhaber und Seniorchef des Kaufhauses. Er gehörte ab 1890 dem Directorium-Comitee des Schul- und Kultuscomitees Innsbruck als Vorläufer der Israelitischen Kultusgemeinde an und zählte 1902 zu den Gründern der Chewra Kadischa, Verein für fromme und wohltätige Werke. Er war außerdem stellvertretender Vorstand und Ehrenmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde Innsbruck seit ihrer Gründung 1914 sowie langjähriger Präsident des Armenrats.