Engerth Wilhelm Frh. von, Bau- und Maschineningenieur. * Pleß (Preuß. Schlesien), 26. 5. 1814; † Baden bei Wien, 4. 9. 1884. Bruder des Eduard von E. Widmete sich zuerst dem Bau-, später dem Maschinenfach und wurde 1843 Prof. der Maschinenlehre am Joanneum in Graz. Für den Betrieb der Semmeringbahn entwarf er auf Grund der 1851 beim Lokomotiv-Wettbewerb gemachten Erfahrungen die erste auf Gebirgsstrecken bewährte Bauform, die als „System Engerth“ dann bei zahlreichen Bahnen des In- und Auslandes angewendet wurde. 1853–55 leitete er die Abt. für Eisenbahn-Betriebsmechanik im Min. für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, trat 1855 als Zentraldir. des Maschinenwesens in den Dienst der Staatseisenbahn-Ges., bei der er später Stellvertreter des Generaldir. wurde. E., einer der tatkräftigsten Förderer der Donauregulierung, ersann zur Verhinderung des Eindringens von Eisschollen in den Donaukanal die Absperrvorrichtung von Nußdorf und setzte sich bei den leidenschaftlichen Auseinandersetzungen über die künftige Linienführung der Arlbergbahn 1872 und 1879 tatkräftig für den später verwirklichten Entwurf ein. 1873 führte er die Hallenbauten der Wr. Weltausstellung aus. 1874 Herren-hausmitgl., 1875 Frh.; vielfach ausgezeichnet.