Hinterstoisser, Franz (1863-1933), Offizier, Ballonführer und Militärschriftsteller

Hinterstoisser Franz, Offizier, Luftschiffer und Militärschriftsteller. * Aigen b. Salzburg, 28. 4. 1863; † Wien, 6. 3. 1933. Sohn eines Försters. Kam aus der Pionier-Kadettenschule in Hainburg 1886 als Kadett zum Pionier-Rgt. und wurde 1889 als Lt. zum Eisenbahnrgt. transferiert. 1890/91 absolv. er den ersten aeronaut. Kurs. 1892–93 wirkte H. im Techn. Milit. Komitee und war vom Kriegsmin. beauftragt, das Militär-Luftschifferwesen und die Organisation des militäraeronaut. Dienstes in Berlin und München zu stud. In der Folge arbeitete H. an den Vorbereitungen zur Gründung und Organisation der Wr. Militäraeronaut. Anstalt mit. 1894 und 1897 war H. Lehrer am aeronaut. Kurs, 1897–1903 und 1907–12 Kmdt. der militäraeronaut. Anstalt, der späteren Luftschifferabt. 1903–07 diente H. beim IR. 90. 1907 Ballonführer, 1911 Lenkballonführer, 1912 Mjr., 1913 i.R., 1915 reaktiviert und als Obst. neuerlich i.R. H., der eigentliche Begründer der milit. Luftschiffahrt in Österr., rief 1910 die ersten Fliegerschulen ins Leben, war Mitbegründer der ersten Flugfelder und Mitveranstalter der ersten Flugmeetings in Österr. Seit 1900 Mitgl. der permanenten internationalen Komm. für Aeronautik in Paris. Als Mitbegründer des österr. Aeroklubs (1901) wurde er dessen erster Vizepräs. und Ehrenmitgl., Mitgl. des Flugtechn. Ver. und Träger hoher Auszeichnungen. Für über 150 Ballonfahrten wurde H. 1931 mit der goldenen Sportmedaille des Aeroklubs, seine Frau Josefine H., ebenfalls Ballonführerin, 1931 mit der silbernen Sportmedaille ausgezeichnet.

W.: In den Lüften, 1902 (Ps. Ikarus); Aus meinem Luftschiffertagebuch, 1904; Die Kunst zu fliegen, 1912; 25 Jahre Luftfahrt, 1915; Abh. in Fachz.
L.: Wr.Ztg. vom 10. 3. 1933; Wr. Luftschifferztg., n. 10 vom 15. 5. 1912, S. 177 f.; Mitt. des k. k. Aero-Clubs, zugleich Mitt. des österr. Luftschiffer-Verbandes und der österr. Aeronaut. Komm. vom 5. 10. 1915. S. 2 f.; ÖWZ, n. 11, 1933; R. E. Bartuska, Die H., 1931; Kosch, Das kath. Deutschland; Jb. der Wr. Ges. 1929; Wer ist’s? 1911; K. A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 325
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