Klein, Johann Adam (1792-1875), Maler und Graphiker

Klein Johann Adam, Maler und Graphiker. * Nürnberg, 24. 11. 1792; † München, 21. 5. 1875. Nach Besuch der Nürnberger Zeichenschule (ab 1802) kam er 1805 zu dem Kupferstecher A. Gabler in die Lehre, der seine Schüler auf Wanderungen zum Naturstud. anregte. Ab 1811 bildete er sich an der Wr. Akad. der bildenden Künste weiter. Nach Aufenthalten in Nürnberg (1815), Frankfurt am Main (1816) und einer Rheinreise kam er gem. mit J. Ch. Erhard wieder nach Wien und unternahm gem. mit Erhard, E. Welker und den Gebrüdern Reinhold eine Reise ins Salzkammergut. K. steht zwar der geistigen Versenkung in die Landschaft im Sinne F. Oliviers ferner als seine Freunde, doch blieb auch er von der religiösen Ergriffenheit und abstrakten Vergeistigung nicht unberührt. K. unternahm eine Wanderung ins Gebirge, nach Golling und über den Paß Lueg und kehrte dann nach München zurück. Weitere Reisen führten ihn 1819 über die Schweiz nach Rom und Neapel, nach 1822 wurde er in Nürnberg, ab 1837 in München seßhaft. Obwohl jetzt erst das maler. Oeuvre (Ölgemälde) einsetzte, steht es doch weit hinter den vor der Natur angefertigten schlichten Zeichnungen und den danach geschaffenen graph. Bll. zurück. Für die österr. Kunstgeschichte, insbesondere für die Entdeckung der Salzburger Landschaft, hat K. große Bedeutung.

W.: Ansichten von Schloß Aggstein, Feder, und Schloß Steyrsberg, Bleistift, 1813, Albertina, Wien; Österr. Artilleristen vor der Minoritenkirche, Aquarell, 1815, Drei Türken im Kaffeehaus Augustini auf der Rotenturmbastei in Wien, Aquarell, 1817, Aussicht aus der Wohnung im gfl. Chotekschen Palais in der Josefstadt, Bleistift, 1817, alle: Hist. Mus. der Stadt Wien; Der Kapuzinerberg in Salzburg, Bleistift, 1818, Die Maler Welker und Erhard auf der großen Kanzel in Aigen, Aquarell, 1818, Aussicht von der Kanzel in Aigen gegen Watzmann, Aquarell, 1818, alle: German. National-Mus., Nürnberg; Blick auf Salzburg von der Kanzel im Park zu Aigen, Bleistift, 1818, Hess. Landesmus., Darmstadt; Meine Reisegefährten 1818, Radierung, 1819, J. Ch. Erhard auf der großen Kanzel in Aigen, Radierung 1822, beide: Albertina, Wien, etc.
L.: Thieme–Becker; Wurzbach; Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde., Bd. 96, 1956, S. 217 ff.; B. Grimschitz, Die österr. Zeichnung im 19. Jh., 1928; H. Schwarz, Salzburg und das Salzkammergut, 1926, 3. Aufl. 1958; Albertina Wien, Neuerwerbungen alter Meister 1950–58, n. 163 f.; Hist. Mus. der Stadt Wien, Neuerwerbungen 1949–59, n. 183–86; Geschichte der Stadt Wien, N.R. 7/2, 1955.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 381
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