Kraus, Johann Wenzel (1791-1849), Maler

Kraus Johann Wenzel, Maler. * Khan b. Brüx (Chanov, Böhmen), 28. 2. 1791; † Wien, 25. 9. 1849. Sohn eines Leinenwebers; nach mathemat. und montanist. Stud. lernte er 1813 bei J. Bergler (s. d.) an der Prager Akad. der bildenden Künste, stud. aber 1814 an der Prager Polytechnik weiter. Gefördert von den Gf. Buquoy und Clary, widmete er sich nach 1820 ganz der Miniaturmalerei, arbeitete zuerst in den böhm. Bädern Teplitz und Karlsbad, später in Linz und zuletzt in Wien. Beeinflußt von Daffinger (s. d.) und Theer, war K. doch realist., charakterisierte naturwahr, weist jedoch grelle Farben und mangelhafte Zeichnung in Details auf. Außer auf Elfenbein malte er auch auf Porzellan und Papier. Die meisten seiner Arbeiten befinden sich in Privatbesitz.

W.: Miniaturen: Ludwig Gf. Buquoy, 1831; Selbstbildnis mit Familie, 1831, Linz; Vizebürgermeister Mayr, Wien, 1832, Smlg. Liebig; Baßlinger jun., 1832, Eltern Baßlinger, 1833, Smlg. Liebl; Damenbildnis, 1833, Graph. Smlg. Albertina, Wien; B. Eble, 1836, Mus. Carolino-Augusteum, Salzburg; Damenbildnis, 1841, Smlg. Hommé; A. Kraus, 1842, Hist. Mus. der Stadt Wien; Herren- und Damenbildnis, 1844; Off., 1844; etc.
L.: Toman; Thieme–Becker; F. X. Jirik, Miniatura, 1930, S. 45; L. R. Schidlof, The Miniature in Europe, 1964, Bd. 1, S. 443 (m. Werkliste), Abb. 660. Kataloge: Das Wr. Kind, Ausst. 1931 (Knabe, Porzellanminiatur); Miniaturenausst.: Reichenberg, 1903, Berlin, 1906, Graz, 1907, Mannheim, 1909, Lemberg und München, 1912, Wien, 1924; Auktionskatalog Gilhofer und Ranschburg vom 12. 5. 1937, n. 66, Abb. T. 15.
(Schöny)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 229
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