Kupelwieser, Hans (1879-1939), Zoologe

Kupelwieser Hans, Zoologe. * Wien, 30. 10. 1879; † Linz a. d. Donau, 9. 1. 1939. Sohn des Folgenden, Enkel des Malers Leopold K. (s. d.), Neffe der Montanisten Franz K. (s. d.) und Paul K. (s. d.); stud. an den Univ. Wien und Leipzig, wo er Schüler Chuns war, 1906 Dr.phil., 1905 ging er nach Berkeley (Kalifornien) an das Inst. für Entwicklungsmechanik der Univ., das damals unter der Leitung von J. Loeb stand. Hier verfaßte er seine sehr beachtete Arbeit über die Entwicklungserregung von Seeigeleiern durch Molluskensperma. An der Gründung der Biolog. Station Lunz, des ersten limnolog. Inst. in Österr. (1906), das durch die Munifizenz seines Vaters Karl K. (s. d.) eingerichtet wurde, hatte er entscheidenden Anteil. Zwei Jahre nach der Gründung übernahm er die Leitung. 1912 habilit. er sich an der Univ. München. Er setzte seine Untersuchungen über die Entwicklungserregung durch stammfremde Spermien fort. Während die Mehrzahl seiner wiss. Arbeiten marine Organismen zum Gegenstand hatte, verfaßte er in Lunz gem. mit dem Bienenforscher v. Frisch eine Arbeit über die Lichtreaktion bei Daphnien. Der Verlust seines Barvermögens durch die Inflation nach Kriegsende zwang K., sich der Verwaltung des Gutsbesitzes der Familie zu widmen und auf jede weitere wiss. Betätigung zu verzichten. Der Biolog. Station Lunz blieb er bis zu seinem Lebensende verbunden. Er erhielt sie in den schwersten Nachkriegsjahren immer noch aus seinen eigenen Mitteln, bis es seiner Initiative gelang, die Übernahme durch die Österr. Akad. der Wiss. und durch die K. Wilhelmsges. (1924) zu erreichen.

W.: Untersuchungen über den feineren Bau und die Metamorphose des Cyphonautes, 1905 und in: Bibliotheca zoologica, H. 47, 1906; Versuche über Entwicklungserregung und Membranbildung bei Seeigeleiern durch Molluskensperma, in: Biolog. Centralbl., Bd. 26, 1906; Entwicklungserregung bei Seeigeleiern durch Molluskensperma, in: Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen, Bd. 27, 1909; Entwicklungserregung durch stammfremde Spermien, in: Sbb. der Ges. für Morphol. und Physiol., Jg. 27, 1912; Weitere Untersuchungen über Entwicklungserregung durch fremde Spermien, insbesondere über die Befruchtung der Seeigeleier durch Wurmsperma, in: Archiv für Zellforschung, Bd. 8, 1912; etc.
L.: Verhh. der Internationalen Vereinigung für theoret. und angewandte Limnol. 9, 1940; Kürschner, Gel. Kal., 1928/29.
(Findenegg)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 19, 1968), S. 358
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