Landau, Hermann Joseph (1815-1889), Schriftsteller

Landau Hermann Joseph, Schriftsteller. * Prag, 19. 6. 1815; † Prag, 2. 2. 1889. Urenkel des berühmten Prager Oberrabbiners Ezechiel L. (1713–93) und selbst tief religiös. Mit den Werken der dt. klass, und romant. Dichtung durch eifriges Lesen bekanntgeworden, wandte sich L. schon in jungen Jahren lyr. Schaffen zu. 1848 reiste er durch ganz Deutschland. 1850–61 war L. als freier Schriftsteller in Hamburg tätig. Ab 1861 lebte er abwechselnd in Hamburg, Prag und Wien. L. verband in seiner Lyrik Gedanken streng jüd.-monotheist. Gläubigkeit mit Verherrlichung aller Natur, die er als sichtbares Wirken Gottes in einer an Gleichnissen reichen Sprache pries. Sein besonderes Lob galt der dt. Frau. In den „Orientalien“ zeichnete er mit Berufung auf Herder Idealbilder seines Volkes.

W.: Blumenlese (Gedichte), 1839; M. G. Saphir als Mensch, Humorist und Kritiker, 1847; Humorist. Vorlesungen, 1850; Gedichte ernsten und heiteren Inhalts, 1851; Frauengarten (Gedichte), 1852; Bunte Bll. (Gedichte und Prosa), 1857; Neuer dt. Hausschatz, 1859, 4. Aufl. 1864; Orientalien, Legenden und Parabeln des jüd. Altertums, 1864; Erstes poet. Beethoven-Album, 1872; Stammbuchbll., Erinnerungen aus meinem Leben, 1875; Die Herzoglich-Meiningen. Hoftheater-Ges., 1878; Epigramme, Xenien, Distichen, Gnomen dt. Dichter aus dem 16. Jh. bis auf die Gegenwart. Eine epigrammat. Smlg., 1888; etc.
L.: H. Schröder, Lex. der hamburg. Schriftsteller bis zur Gegenwart, 8 Bde., 1851–83; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch—Pichler—Vancsa; Kosch; Kürschner, 1883–89; Wurzbach; Wininger.
(Hanus)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 424f.
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