Leixner von Grünberg Othmar, Architekt und Kunstschriftsteller. * Gleichenberg (Stmk.), 10. 8. 1874; † Wien, 13. 11. 1927. Nach der Staatsgewerbeschule Wien I. (bis 1892) 1895–99 Besuch der Meisterschule V. Luntz an der Akad. der bildenden Künste in Wien, gleichzeitig Ass., ab 1898 Supplent, seit 29. 6. 1902 Lehrer für Baustillehre, Perspektive, architekton. Formenlehre, Freihandzeichnung an der Staatsgewerbeschule. 1901–08 hielt er Vorträge über Architekturcharakteristik an der Akad. der bildenden Künste. L., der ausgedehnte Studienreisen in Süd- und Westeuropa, Griechenland, Kleinasien und Nordafrika machte, war im Atelier K. Königs (s. d.), C. Sittes, K. Seidls, im Bureau Baumeister Schumachers sowie im Baudepartement der k. k. niederösterr. Statthalterei unter M. J. Fellner (s. d.) tätig. Vor 1920 Chef der Bauabt. der DDSG. Seine selbständigen Bauten entstanden um 1900: Zinshaus Wien IV., Johann Straussg. 33, Wohnhäuser in Siebenhirten, Altenmarkt a. d. Triesting. L. beteiligte sich damals auch an Konkurrenzen für Korneuburg, für einen Kirchenbau in Wien, für ein Denkmal in Troppau, für die Postsparkasse in Wien. Eigene Entwürfe von Einfamilienhäusern und Villen (60 Bll.). Die Tätigkeit als Kunstschriftsteller, die von zahlreichen Vorträgen und Kursen über Architekturgeschichte und Städtebau begleitet war, umfaßte neben Beitrr. über die Architektur der italien. Renaissance und süddt. Bauten des Mittelalters und des Barocks zahlreiche Abhh. über die Geschichte der Wr. Architektur, insbesondere diejenige der Gegenwart. In den Beitrr. über die Kunst des Städtebaues schließt er an C. Sitte an. Breitenwirkung besaß das Lehrbuch der Baustile sowie die Einführung in die Geschichte des Mobiliars und die Möbelstile.