Levyc’kyj Josyp, Theologe, Philologe und Schriftsteller. * Brzeżany (Berežany, Galizien), 1801; † Nahujowice (Nahujevyčy, Galizien), 24. 5. 1860. Sohn eines Pfarrers; stud. ab 1819 Theol. und Phil. u. a. an der Univ. Wien. In Wien erschien 1822 auch sein literar. Erstlingswerk, ges. Übers. von Schiller u. a. dt. Autoren. Russophil eingestellt, wollte er für die österr. Ukrainer eine stark an das Russ. angelehnte Schriftsprache kodifizieren („Grammatik der ruthen. oder kleinruss. Sprache in Galizien, 1834, mit für ihre Zeit wertvoller Chrestomathie), die erste in Österr. gedruckte ukrain. Grammatik. Weitere Aufl., die eher der Volkssprache entgegenkamen, erschienen in Ukrain. 1849 und 1850. L. verfaßte auch einige Schulbücher. Seine Dichtungen, meist Übers. aus dem Dt. oder Gelegenheitsgedichte, schrieb er zuerst in dem sogenannten „Jazyčie“, einer viel verspotteten kirchenslaw.-russ.-poln.-ukrain. Mischsprache. Später näherte er sich dem echten Ukrain. 1847–53 wirkte L. als Prof. der Theol. in Przemyśl, später war er griech.-kath. Pfarrer.