Lippert, Christian (1830-1899), Forstmann

Lippert Christian, Forstmann. * Monheim (Bayern), 10. 10. 1830; † Wien, 21. 5. 1899. Sohn eines Landrichters; absolv. 1849–51 die kgl. bayr. Forstlehranstalt in Aschaffenburg, praktizierte anschließend im Forstamt Rothenburg und stand bis 1857 als Forstgehilfe im bayr. Staatsdienst, anschließend als Forstpraktikant bei verschiedenen österr. Landesforstinspektionen in Verwendung. 1870 trat L. wieder in den Staatsdienst und wurde Landesforstinspektor von Salzburg. Durch schriftliche Berr. deckte er die Mängel in der Bewirtschaftung der Staatswaldungen schonungslos auf und kämpfte energ. gegen die Bevormundung der Forstwirte durch Nichtfachleute an. Diese Berr. gaben schließlich den Anstoß dazu, daß die Verwaltung der Staatsforste dem Finanzmin. entzogen und dem Ackerbaumin. übertragen wurde, in welches L. 1872 berufen wurde, wo er gem. mit Oberlandforstmeister Micklitz die „Grundzüge für die Verwaltung der Staats- und Fondsforste und Domänen“ (Reichsgesetzbl. n. 44, 1873) entwarf. 1873 zum Oberforstrat befördert, wurde er 1884 mit der Leitung des forsttechn. Departements im Ackerbaumin. betraut. Min.-Rat. 1890 i. R., widmete er sich nun seinen wiss. Arbeiten. So erforschte er vor allem das noch wenig behandelte Gebiet der Myxomyzeten (Schleimpilze) und konnte zwei neue Spezies entdecken. Große Verdienste erwarb sich L. auch um die Schaffung der Lungenheilstätte Alland (N.Ö.).

W.: Beitrr. zur Biol. der Myxomyzeten, in: Verhh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien 46, 1896, S. 235 ff.; Beobachtungen über das Vorkommen hyaliner Körper im Blute, in: Centralbl. für Bakteriol., Parasitenkde. und Infektionskrankheiten, Bd. 24, 1898, S. 209 ff.; etc.
L.: Centralbl. für das gesamte Forstwesen, 1884, S. 50; Österr. Forst- und Jagdztg., 1885, S. 15, 1899, S. 203, 1930, S. 258; Österr. Vierteljahress. für Forstwesen, 1899, S. 229, 1930, S. 221.
(Killian)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 23, 1971), S. 235
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