Malavašič, Franc; Ps. Milko Prostoslav (1818-1863), Schriftsteller

Malavašič Franc, Schriftsteller, Ps. Milko Prostoslav. * Laibach, 18. 8. 1818; † Laibach, 28. 1. 1863. Stud. 1840–42 an der Univ. Graz Jus, beendete aber sein Stud. nicht und wurde 1843 Übers. bei der Z. „Novice“ (Neuigkeiten), ab 1847 übers. er die Verlautbarungen und Verwaltungsgesetze für das Kronland Krain; 1845–50 besuchte er die medico-chirurg. Abt. des Laibacher Lyzeums und erwarb 1850 das Wundarztdiplom. Bereits 1837–39 den führenden literar. Kreisen angehörend, schrieb er dt. und slowen. Gedichte, die entweder nach dt. Vorbildern entstanden oder stark von Prešeren beeinflußt waren sowie erzählende, meist von lokalen Ereignissen handelnde, vielgelesene Prosa. M. war nach Čop (s. d.) der erste Slowene, der die literar. Kritik befürwortete und sie auch ausübte. Er würdigte positiv Prešerens Arbeiten, den Almanach „Kranjska Čbelica“ (Krainer Bienchen), aber auch den damals überschätzten J. V. Koseski (Novice vom 17. und 24. 2. 1847), dem er zu unverdientem Ruhm verhalf. 1849 gab er die polit. Ztg. „Pravi Slovenec“ (Der echte Slowene) heraus und entfaltete darin eine nicht sehr angesehene, aber der nationalen Aufklärung freundliche publizist. Tätigkeit.

W.: Slowen. Literaturzustände während des letztverflossenen Jahrzehends 1830–39, in: Carniola, 1840–41; Erazem iz jame (Erasmus aus der Höhle), 1845, 5. Aufl. 1896; etc. Gedichte: An Dr. Prešeren, in: Illyr. Bl. vom 28. 4. 1838; Die Täuschung, ebenda, vom 21. 1. 1839. Übers.: J. H. D. Zschokke, Zlata vas (Das Goldmacherdorf), in: Novice vom 8. 3. 1848 ff.; Lažnjivi kljukec (Der lügenhafte Schelm), 1856, 6. Aufl. 1900; etc.
L.: SBL; Wurzbach; Enc. Jug.; A. Slodnjak, Geschichte der slowen. Literatur, 1958, S. 146, 152, 156, 167; Zgodovina slovenskega slovstva (Geschichte der slowen. Literatur), Bd. 2, 1959, s. Reg.
(N. Gspan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 26, 1973), S. 32
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