Mariacher Stephan (Johann), O. Cist., Abt. * Klausen (Südtirol), 26. 12. 1860; † Stams (Tirol), 5. 2. 1937. Einer Beamtenfamilie entstammend; stud. zuerst Med., dann Theol. an der Univ. Innsbruck. 1881 trat er in das Zisterzienserstift Stams ein, 1885 feierliche Profeß und Priesterweihe. 1886–90 war er Kooperator in Pfelders im Passeiertal und 1890–95 in Obsteig. 1895 wurde er zum 39. Abt des Stiftes gewählt. Unter seiner Regierung erfolgte die gründliche Renovierung sämtlicher Stiftsgebäude, des Gemeindehauses, 1898 der Stiftskirche mit Blutkapelle, 1912 der Pfarrkirche. Er errichtete 1899/1900 eine Reihe stiftseigener Wirtschaftsbetriebe (Elektrizitätswerk, Mühle und Tischlerei) und führte 1902 das theolog. Hausstud. in Stams ein. 1925 eröffnete er im Stift ein Juvenat für den Ordensnachwuchs, 1934 ein Priorat in Mais b. Meran. M. ordnete 1900 die Bestände des Stiftsarchivs neu, veranlaßte die Neuaufstellung der Stiftsbibl., sammelte verstreute Kunstschätze, schuf ein Stiftsmus., legte eine Münzensmlg. an und erwarb eine der bedeutendsten Ex-Libris-Smlg. Europas. Mit dem Historiker Hirn (s. d.), dessen wertvolle Privatbibl. das Stift 1917 erbte, verband ihn eine herzliche Freundschaft. M. war k. Rat und Erbhofkaplan, ab 1900 korr. Mitgl. der k. k. Zentralkomm. für Kunst und hist. Denkmale, Korrespondent des Bundesdenkmalamtes und Konservator sowie Archivalienpfleger, 1902–18 Tiroler Landtagsabg.