Maschek von Maasburg Michael Friedrich, Verwaltungsbeamter und Rechtshistoriker. * Žampach (Böhmen), 20. 10. 1838; † Wien, 23. 1. 1918. Stud. an der Univ. Prag Jus, 1863 Dr. jur.; trat als Konzeptspraktikant in die k. k. Statthalterei in Prag und kam nach verschiedenen Verwendungen 1872 an das Oberlandesgericht in Prag, 1875 erfolgte seine Berufung als Ratssekretärsadjunkt an den Obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien. 1877 wurde M. mit der Führung der Amtsbibl. des Gerichtes betraut, ab 1896 Mitgl. der rechtshist. Staatsprüfungskomm., 1899 Reg. Rat, 1903 Titel und Charakter eines Hofrates. 1905 i. R. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. 1880 mit der Goldenen Medaille für Wiss. und Kunst, 1887 korr. Mitgl. der kgl. Böhm. Ges. der Wiss., 1892 w. Mitgl. der Böhm. K. Franz Josephs Akad. der Wiss., Literatur und Kunst, 1901 Ehrenmitgl. der Klarschen Versorgungs- und Beschäftigungs-Anstalt für erwachsene Blinde in Böhmen. M.s Hauptwerk, die „Geschichte der obersten Justizstelle in Wien“, ist nicht nur in biograph. Hinsicht heute noch von großer Bedeutung, sondern stellt an Hand der aktenmäßigen Unterlagen der diversen Gesetze und Gesetzesentwürfe die Geschichte einer Institution dar, die wie keine andere den Gedanken der Rechtseinheit zu verwirklichen imstande war, somit ein Stück Rechtsgeschichte, das umso bedeutsamer ist, als es für die Ausgestaltung des modernen Rechtsstaates bestimmend war.