Meder, Eduard (1862-1937), Verwaltungsbeamter

Meder Eduard, Verwaltungsbeamter. * Burgstadtl (Hradec, Böhmen), 13. 10. 1862; † Wien, 6. 3. 1937. Stud. an der Univ. Prag Med., 1888 Dr. med., wurde 1888 Hilfsarzt, 1889 Sekundararzt in Brünn, 1890 Leiter des Epidemiespitals. 1905 Vizedir. des Allg. Krankenhauses der Stadt Wien, 1908 Dir. des Wilhelminenspitals, 1909–35 Dir. des Allg. Krankenhauses. M. war ein ausgezeichneter Fachmann und Organisator auf dem Gebiet des Spitalwesens. Die Ära seiner Amtsführung ist gekennzeichnet durch eine weitreichende Umgestaltung, Modernisierung und Vergrößerung des klin. Betriebes, der medizin. Einrichtungen und des Versorgungssystems: Bau einer Zentralküche, Modernisierung der Zentraldesinfektion, Ausbau der Strom-, Gas- und Wasserversorgung, des Transportwesens, des Telefondienstes, Verbesserung der sanitären Anlagen. Unter ihm gelangten die erste und zweite Ausbaustufe des geplanten Gesamtneubaues des Allg. Krankenhauses, bestehend aus zwei Frauenkliniken, Kinderklinik, II. Hals-, Nasen- und Ohren-Klinik und I. Med. Klinik, zum Abschluß. Er sorgte für die Umgestaltung und Erneuerung des Inst. für Patholog. Anatomie, Umsiedlung und Einrichtung des Inst. für Gerichtsmed., Errichtung des Zentral-Röntgen-Laboratoriums und einer zweiten Anstaltsapotheke. Er förderte die Krankenpflege durch die Gründung einer Krankenpflegeschule und durch den Bau von Schwesternwohnungen.

L.: Rathaus-Korrespondenz vom 11. 10. 1962; Jb. der Wr. Ges., 1929; G. Berka, 100 Jahre dt. Burschenschaft in Österr. 1859–1959, 1959, S. 102; B. Grois, Das Allg. Krankenhaus in Wien und seine Geschichte, 1965.
(F. Ritschl)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 182f.
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