Meissner Franziska, geb. Diemer, Schriftstellerin und Sozialarbeiterin. * Graz, 10. 10. 1841; † Wien, 16. 6. 1919. Tochter des Germanisten J. Diemer (s. d.), Gattin des Polizeibeamten, Advokaten und Schriftstellers Leopold F. M. (s. d.); widmete sich mit ganzer Kraft dem Roten Kreuz. 1881 gründete sie nach einem gem. mit ihrem Mann verfaßten Aufruf den Zweigver. Währing-Hernals-Ottakring des patriot. Frauenhilfsver. vom Roten Kreuz, 1897 vertrat sie als Delegierte die patriot. Hilfsver. bei der internationalen Konferenz der Ver. vom Roten Kreuz in Wien. Besondere Verdienste erwarb sie sich mit der Beschaffung der finanziellen Mittel für ein Reservespital für 900 Mann durch Organisation der Elite-Bälle vom Roten Kreuz, durch Picknicks, Vorträge etc. 1903 war M. Ersatzmitgl. in der Bundesleitung der Ges. vom Roten Kreuz und – als einzige Bürgerliche – von 1911–18 die zweite Vizepräs., ob ihrer Klugheit und ihres Rednertalentes angesehen und geschätzt. In Wort und Schrift trat sie stets für die Rechte der Frauen ein, so als Vorstandsmitgl. und Mitbegründerin des Dt. Schulver. und als Ausschußmitgl. des Wr. Frauen-Erwerb-Ver. M., in deren gastlichem Haus die von ihrem Mann verfaßten „Weihnachtsspiele“ aufgeführt wurden, war Mitgl. der dt. Schriftstellergenossenschaft und der literar. Ges. in Wien.