Mersich Matthäus, Ps. Miloradić Mate, Seelsorger, Dichter u. Naturwissenschafter. * Frankenau (Burgenld.), 19. 9. 1850; † Kroat. Kimling, Kom. Moson (Horvátkimle, Ungarn), 15. 2. 1928. Stud. in Raab kath. Theol., 1876 Priesterweihe. Anschließend wirkte er als Kaplan in verschiedenen kroat. Pfarren. 1879–1928 Pfarrer in Kroat. Kimling. Außerordentlich begabt für Mathematik und Geometrie, veröff. er zahlreiche Abhh. und Einzelstud. und wurde in der Folge in der wiss. Welt als Philosoph, Physiker, Mathematiker und Astronom bekannt. Seine Bibl. sowie der größte Tl. seiner wiss. Arbeiten und die ganze Korrespondenz befinden sich in der Bibl. der Benediktinerabtei Martinsberg in Ungarn. M. veröff. 1903 sein erstes kroat. Gedicht in dem von ihm red. Kalender „Sveta familija“ (Hl. Familie). Von da an versuchte er, die Kroaten Westungarns mit feurigen Weckrufen, in Lehr- und Spottversen, ep. Gedichten, Balladen, Aphorismen und Sentenzen zum nationalen Selbstbewußtsein aufzurütteln, ihren Geist auf höhere Werte zu lenken, sie zu belehren und zu guten Christen zu erziehen. Seine Gedichte sind daher größtenteils von didakt. erzieher. Tendenz. Die Sprache seiner Gedichte ist die des Volkes, aber von bisher unerreichtem Wortreichtum, von großer Ausdruckskraft und Klarheit. M., von dem die Hymne der burgenländ. Kroaten, „Hrvat mi je otac“ (Mein Vater ist ein Kroate), stammt, gilt nicht nur als der größte Dichter der burgenländ. Kroaten, sondern auch als ihr Lehrer und Wegweiser.