Mislej (Misley) Jožef Peter, Philosoph und Mediziner. * Wippach (Podraga, Innerkrain), 19. 10. 1761; † um 1840 (?). Stud. Astronomie und Med. an der Univ. Wien, 1787 Dr.med. Er arbeitete dann als Sekundararzt am Allg. Krankenhaus in Wien, 1791–1809 als städt. Physikus in Güns, 1810–19 als Kurarzt und Badedir. von Tobelbad b. Graz. Nach erfolglosen Bewerbungen um eine med. Lehrstelle in Graz (1811) und um philosoph. Lehrkanzeln in Graz (1816), Görz (1818) und Linz (1819) war er prakt. Arzt in Wien und widmete sich daneben ganz seinen philosoph. Forschungen. Im „Grundriss einer Totalgrundmathesis“ versuchte M., spezif. quantitative Verhältnisse („rein geistige Größen“) auf den Gebieten der Psychol., Logik, Pädagogik und Ethik aufzuweisen. Er lehnte Hegel, Kant und Herbart ab, hatte aber mit Leibniz gem. die Tendenz zur Kontinuitätsentwicklung, die auf dem Begriff infinit kleiner Mengen (lex continui princip. inclusi tertii) basiert, sowie das ästhet. Prinzip, das bezeichnend für beide Systeme ist. Durch seine christolog. Kosmol. und Soterol. bzw. durch das gnost. Systemelement unterschied er sich von Leibniz. Das M.sche Philosophiesystem ist gekennzeichnet durch das Bemühen nach schemat.-graph. Ausdrucksweise in der Wiss. sowie durch eine christolog. Kosmol. und Soterol., welche auf dem Prinzip der mathemat. Kontinuität gegründet ist.