Močnik, Franz von (1814-1892), Mathematiker und Lehrer

Močnik Franz von, Mathematiker und Schulmann. * Kirchheim (Cerkno, österr. Küstenland), 1. 10. 1814; † Graz, 30. 11. 1892. Bauernsohn; stud. 1833–36 am Priesterseminar in Görz; unterrichtete 1836–46 an der Görzer Normalschule und stud. daneben an der Univ. Graz Mathematik (1840 Dr.phil.), war 1846–49 Prof. für Elementarmathematik und Handelsrechnen an der Techn. Akad. in Lemberg, 1849 Prof. der Mathematik an der Univ. Olmütz, 1851 Schulrat und bis 1860 Volksschulinspektor in Laibach, dann Volks- und Realschulinspektor für Stmk. und Kärnten in Graz. 1869 Landesschulinspektor für Stmk., 1871 nob. und aus Gesundheitsgründen i. R. M. wurde durch seine Abh. über die Theorie der numer. Gleichungen in wiss. Kreisen bekannt. Als erfahrener Praktiker legte er 1844 der Hofstudienkomm. Änderungsvorschläge für Lehrmethoden und Lehrbücher vor und gab dann selbst zahlreiche Lehrbücher für den Mathematikunterricht heraus. M. verfaßte auch eine entsprechende Unterrichtsmethodik, die er laufend ergänzte. Als Schulinspektor für Krain bemühte er sich sehr um das vernachlässigte Volksschulwesen. 1851 verfaßte er einen neuen Lehrplan für Hauptschulen und sicherte den slowen. Kindern in den Elementarschulen einen 8 stündigen Unterricht in der Muttersprache pro Woche. In Zusammenarbeit mit A. Praprotnik führte er in den Elementarschulen slowen. Lesebücher und damit die zweisprachige Schule in Krain ein. Mit M.s Wirken ist der gesamte Fortschritt des mathemat. Unterrichtes an allen unteren und mittleren Schulen Österr. eng verknüpft. Das gilt auch für Kroatien und Serbien, wo seine Lehrbücher bis Ende 1918 in Übers. im Gebrauch waren. 1892/93 waren an den Mittelschulen 36 seiner Bücher, an den Elementarschulen 59 Ausgaben in verschiedenen Sprachen in Verwendung. Es waren die ersten, an öff. Lehranstalten eingeführten, auf streng wiss. Grundlage gearbeiteten Lehrbücher, die sich durch klare Darstellung, leichtfaßliche Methode und prakt. Anwendbarkeit auszeichneten.

W.: Theorie der numer. Gleichungen . . ., 1839; Anleitung zur gesammten Rechenkunst, 1843; Anleitung zum Rechnen für die 2. und 3. Kl. der Trivial- und Hauptschulen, 1846, slowen. 1848; Lehrbuch der Geometrie, 1850, 24. Aufl. 1906; Lehrbuch der Arithmetik, 1850, Abt. 1, 29. Aufl. 1885, Abt. 2, 21. Aufl. 1883; Lehrbuch der Arithmetik und Algebra, 1850, 21. Aufl. 1884; Die angewandte Arithmetik nebst einer übersichtlichen Darstellung der kaufmänn. und gewerblichen Buchführung, 1852, 17. Aufl.: Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik für die unteren Kl. der Realschulen, 1884; Geometr. Anschauungslehre, 2 Abt., 1852–53, Abt. 1, 21. Aufl. 1885, Abt. 2, 16. Aufl. 1884; Methodik des Kopfrechnens . . ., 1854; Die neue österr. Münzwährung, 1858; Die neuen österr. Maße und Gewichte, 1875; etc.
L.: Wr. Ztg. vom 2. 12., Slovenski narod und Laibacher Ztg. vom 3. 12. 1892; Delo vom 20. 10., Primorski dnevnik vom 24. 10., Ljubljanski dnevnik vom 4. 11. 1964; Učiteljski tovariš, 1893, n. 1–2, 1914, n. 40; Z. für das österr. Volksschulwesen, 1892/93, S. 33 ff.; Čas, 1914, S. 139 f.; Idrijski razgledi, 1964, S. 43 ff.; Obzornik za matematiko in fiziko, 1964, S. 187 ff.; Razprave Slovenske akademije znanosti in umetnosti, 1966 (Bibliographie); Frisch; Poggendorff 3; SBL; Enc. Jug.; Wurzbach; Otto 17.
(N. Gspan)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 334
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