Rubritius Hans, Urologe. * Klattau (Klatovy, Böhmen), 4. 3. 1876; † Wien, 23. 5. 1943. Stud. Med. an der Univ. Prag, 1901 Dr. med. Seine chirurg. Ausbildung erhielt er 1902–12 bei Wölfler und Schloffer. 1910 Priv.Doz. für Chirurgie an der Univ. Prag. 1912–14 leitete er die urolog. Abt. des Krankenhauses in Marienbad (Mariánské Lázně). Während des Ersten Weltkriegs in russ. Gefangenschaft, wurde er als chirurg. Leiter eines Militärspitals eingesetzt. Nach seiner Rückkehr nach Prag machte er Dienst als österr. Militärarzt. 1919 Leiter der urolog. Abt. der Poliklinik in Wien, 1920 Tit. ao. Prof., ab 1921 stellvertretender Dir., 1931–40 Dir. der Wr. städt. Allg. Poliklinik. R. bemühte sich um eine Verbesserung der retrograden Pyleographie und empfahl Jodkali als Kontrastmittel der Harnwege, das gegenüber den früheren Substanzen weniger gewebeschädigend war und das erst später durch organ. Jodverbindungen abgelöst wurde. Er beschäftigte sich auch mit Arbeiten über den inneren Schließmuskel der Blase und die chirurg. Behandlung der Hypertonie dieses Muskels. Bei tab. bedingter Entleerungsstörung der Blase empfahl er eine Keilexzision aus dem inneren Schließmuskel. Er propagierte in einer Zeit, in der es noch keine endourethrale Resektion der Prostata gab, die zweizeitige Prostatektomie, nämlich die Anlegung einer suprapub. Fistel bei zunächst nicht operabler Prostatahypertrophie, um einen Dauerkatheter zu vermeiden. R. trat für die Nierendekapsulation und -entnervung ein. Korr. Mitgl. und Ehrenmitgl. mehrer urolog. Ges., 1936 Vorsitzender der Dt. Ges. für Urol., 1939 Vorsitzender der Vereinigung reichsdt. Urologen.