Rufinatscha Johann, Musikpädagoge und Komponist. * Mals (Südtirol), 1. 10. 1812; † Wien, 25. 5. 1893. Kam mit 14 Jahren an die Schule des Musikver. in Innsbruck, an der er bis 1833 von M. Goller (Klavier und Musiktheorie) und J. Alliani (Violine) ausgebildet wurde. Anschließend begab er sich nach Wien, um sich bei Sechter im Kontrapunkt zu vervollkommnen, und verblieb hier, abgesehen von einigen Konzertreisen, bis zu seinem Tod. R. trat auch als Pianist und Dirigent auf, wirkte aber hauptsächlich als einer der gesuchtesten Lehrer für das Klavier und in der Komposition. Zu seinen Schülern zählten u. a. J. Epstein, E. Rappoldi, Brüll (alle s. d.) und W. Weckbecker. R. gehörte auch dem Freundeskreis um Brahms (s. d.), der sog. „Tafelrunde der Professoren“, sowie der Ges. der Musikfreunde in Wien an, in deren Konzerten seine – nur tw. im Druck erschienenen – Werke unter Herbeck (s. d.) öfters aufgef. wurden. R.s gediegenem Können stand jedoch ein Mangel an Gestaltungskraft in der themat. Durchführung gegenüber, sodaß sich seine Kompositionen nicht durchsetzen konnten.