Rumpler Franz, Maler. * Tachau (Tachov, Böhmen), 4. 12. 1848; † Klosterneuburg (NÖ), 7. 3. 1922. Wurde 1864 in die Malervorbereitungsschule der Wr. Akad. der bildenden Künste aufgenommen, war ab 1865 in der allg. Malerschule, 1868–71 in der Spezialschule für Historienmalerei bei E. v. Engerth (s. d.). Ab 1870 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens. 1875 bereiste er mit Makart (s. d.) Italien und 1879 Frankreich. Ab 1885 wirkte er als ao. Prof. an der Wr. Akad. der bildenden Künste, ab 1886 als o. Prof., 1898–1917 als Leiter einer systemat. Spezialschule für Historienmalerei. 1904 übersiedelte er nach Klosterneuburg, wo er 1906 Mitbegründer des Bundes heim. Künstler Klosterneuburg war. R. malte in den 70er und 80er Jahren hauptsächlich Genrebilder. Bestechend durch sein hohes maltechn. Können, führte er die Darstellungen mit größter Feinheit und Charakterisierungskunst aus. In Paris kam er unter den Einfluß der Schule von Barbizon (paysage intime), später, nach seiner Bekanntschaft mit Pettenkofer (s. d.), mit dem er Venedig besuchte, wurden seine Farben heller. In den 90er Jahren trat das Erzählende in seinen Gemälden zurück und die reine, oft impressionist. gesehene Naturstud. wurde vorherrschend. Unzählige kleineÖlbilder (Gartenwinkel, Blumenarrangements, Frauenakte) entstanden. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Poosch, Rojka und Rothaug (beide s. d.). R. ermöglichte Schiele, sich mit zehn Arbeiten erstmals an einer Ausst., der 1. Kunstausst. Klosterneuburg 1908, zu beteiligen. Ausst.: Wien 1869, 1873 (Weltausst.), 1897, 1917, 1924, Klosterneuburg 1908, München 1913, Prag 1926, etc.