Schaumann von Fürstenburg Franz, Kommunalpolitiker und Fabrikant. * Korneuburg (NÖ), 28. 9. 1846; † ebenda, 3. 11. 1917. Sohn von Franz S. ( * Stockerau/NÖ, 12. 8. 1802; † Korneuburg 4. 6. 1879), des Begründers (1828) einer Tuch- und Kotzenfabrik in Korneuburg – die 1850 bereits über 300 Beschäftigte zählte – und Bürgermeisters (1864–73) der Stadt; stud. am Polytechn. Inst. in Wien, trat 1866 als Kadett ins Dragoner-Rgt. 6 ein, im selben Jahr Lt.; 1870–76 (1872 Oblt.) i.d. Res., 1876–1903 (1880 Rtm. 2. Kl, 1883 Rtm. 1. K1.) im Stande der k. k. Landwehr. 1870 trat S. als öff. Gesellschafter in das von seinem Bruder Karl ( * Korneuburg, 3. 11. 1839; † ebenda, 29. 11. 1899; 1892 k. Rat, 1895 Ehrenbürger von Korneuburg) seit 1866 geleitete Unternehmen und gehörte diesem bis 1892 an. Die Fa. erlebte einen großen Aufschwung: einem Brand von 1885 folgte ein Neuaufbau und die Anschaffung modernster Maschinen, 1892 wurde die Fabrik Donauheim erworben. Die Produktion (1898 an 2000 Spindeln und 50 mechan. Webstühlen) umfaßte die verschiedensten Sorten Pferdedecken, Kotzen, Bettdecken und Uniformtuche, vor allem für das Militär der Österr.-ung. Monarchie, aber auch Serbiens, Rumäniens, Bulgariens und der Türkei, sowie Lodenfabrikate. S., 1886–98 Bürgermeister von Korneuburg, ist der Anschluß der Stadt an die Erfordernisse moderner Kommunalpolitik zu verdanken; in seiner Amtszeit gelang eine Konsolidierung des Stadthaushaltes, erfolgte die Anlage des ersten Stadtregulierungsplanes, die Erbauung u. a. der Albrechtskaserne und des neuen Rathauses (1894/95), die Errichtung eines Unterrealgymn., von Parkanlagen, die Einführung der Gasbeleuchtung. 1894 Ehrenbürger der Stadt, war S. Träger in- und ausländ. Orden; 1901 nob., 1902 Prädikat von Fürstenberg.