— -Beauchez Louis, Schmidt-B., Journalist und Sprachlehrer. Geb. Paris (Frankreich), 6. 6. 1848; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 14. 12. 1912. Sohn eines in Frankreich tätigen Tschechen und einer Französin (geb. Beauchez), lebte er ab 1860 in Böhmen und besuchte das Akadem. Gymn. in Prag. Er wurde als aktiver Teilnehmer an Demonstrationen gegen den Justizminister Herbst (s. d.) verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt, floh jedoch vor dem Prozeß nach Paris, dann 1869 nach Berlin, wo er die „Correspondance Tchèque“ red. Während des dt.-französ. Kriegs 1870/71 und zur Zeit der Pariser Kommune war er Kriegskorrespondent der „Národní listy“ in Paris. Von der Regierung Hohenwart (1871) amnestiert, kehrte er zurück und fand seinen Lebensunterhalt als Lehrer der französ. Sprache in Leitomischl (Litomyšl), von 1873 an in Prag. Polit. gehörte er dem radikalen Flügel der demokrat. Jungtschechen an, kämpfte für die Einführung des allg. Wahlrechts und trat auch in Prager Arbeiterbll. mit Artikeln hervor. V. a. widmete er sich der Anbahnung der freundschaftl. Beziehungen zu Frankreich, führte 1889 eine Delegation des Prager Stadtrats nach Paris und schrieb Berr. aus Prag für französ. Ztg. 1893–98 war er Korrespondent der „Národní listy“ in Paris, dann ständiger Mitarbeiter von „Le Temps“ in Prag, ab 1903 Red. der erneuerten „Correspondance Tchèque“. Daneben war er als Übers. französ. Romane und Schauspiele tätig und verf. eine Reihe von verbreiteten Sprachlehrbüchern und Konversationsbehelfen.