Schmid, Josef Alois (1865-1944), Kontrabassist und Musikpädagoge

Schmid Josef Alois Kontrabassist und Musikpädagoge. Geb. Wernstein a. Inn (OÖ), 19. 6. 1865; gest. Salzburg (Sbg.), 31. 3. 1944. ohn eines Bahnaufsehers; erhielt Violinunterricht in Linz, wo er 1877–80 das Gymn. und die Musikschule besuchte. Anschließend stud. S. am Prager Musikkonservatorium und absolv. 1885 die Kl. für Kontrabaß (Vendelín Sládek). Während seines Militärdienstes, den er in Salzburg ableistete, spielte er in der Kapelle des IR 49. Danach wirkte er in verschiedenen Kur- und Theaterorchestern, u. a. in Linz, Wien, Bad Ischl, Vöslau, Kassel und Bad Nauheim. Etwa neun Jahre verbrachte S. in Schweden und trat als Kontrabassist verschiedener Ensembles in allen größeren Städten des Landes auf. Einzelne Programmpunkte wurden von ihm solist. gestaltet. Seine Spielweise folgte dem Vorbild Giovanni Bottesinis, der das Ausnützen der klanglichen Möglichkeiten des Kontrabasses durch neuartige Grifftechnik mit sensitivem Spiel zu verbinden wußte. Neben Kompositionen Bottesinis spielte S. auch eigene Werke und Arrangements, u. a. von schwed. Volksliedern. Im Sommersemester 1908 übernahm S., seit kurzem im Orchester des Salzburger Stadttheaters tätig, die Kontrabaßkl. der Salzburger Musikschule Mozarteum, die er bis 1931 leitete. Zusätzlich gab er ab 1913 Gitarren- und Lautenunterricht an der Musikschule. Ab 1917 spielte er im Mozarteum-Orchester, beschränkte sich aber bald darauf, im Orchester des Salzburger Stadttheaters mitzuwirken.

W.: (alle verschollen): In der Kirche, Innviertler Ländler, Zigeunerweise, alle für Kontrabaß solo; Arrangements für Kontrabaß solo, u. a. von P. de Sarasate, Zigeunerweisen.
L.: 28.–37. Jahresber. der Internationalen Stiftung: Mozarteum in Sahburg 1908– 17, 1909–18; J. Branberger, Konservatoř hudby v Praze, 1911, S. 153, 209, 353; Deutschlands, Österr.-Ungarns und der Schweiz Musiker in Wort und Bild, 1909/10; J. Schröcksnadel, Salzburgs musikal. Botschafter: Das Mozarteum-Orchester, (1984), S. 135; Archiv der Internationalen Stiftung Mozarteum, Salzburg.
(Th. Hochradner)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 10 (Lfg. 48, 1992), S. 277f.
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