Schober Karl, Mathematiker. Geb. Sternberg, Mähren (Šternberk, Tschechien), 7. 10. 1859; gest. Innsbruck (Tirol), 4. 9. 1899. Sohn des Inhabers einer bescheidenen Baumwoll- und Leinenweberei. Stud. nach Absolv. der Unterrealschule in Sternberg sowie der Oberrealschule in Troppau (Opava) 1878–81 als o. Hörer an der Allg. Abt. der Techn. Hochschule in Wien Mathematik, darstellende sowie neuere projektive Geometrie, Physik, Mechanik und hörte 1880–81 auch an der Wr. Univ. bei Leo Königsberger. 1882 legte er die Lehramtsprüfung für Mathematik und darstellende Geometrie, 1886 für Physik als Nebenfach an Realschulen, 1884 die Lehrbefähigungsprüfung für Stenographie an Mittelschulen ab. Nach Absolv. des Probejahres 1882/83 an der Kommunaloberrealschule Wien I. wirkte er ab 1883 als Supplent an der gewerbl. Fortbildungsschule der Staatsrealschule in Wien V. und daneben 1883/84 an der Unterrealschule Weiser in Wien III. sowie 1885–87 an der Oberrealschule im Bez. Sechshaus. 1887 kam er als w. Lehrer an die dt. Staatsoberrealschule nach Triest, 1888 schließl. an die Staatsoberrealschule Innsbruck, wo er 1890 zum Prof. aufrückte. Als engagierter Pädagoge schuf er in Innsbruck ein geometr. Kabinett, das er ständig erweiterte, widmete sich aber auch wiss. Arbeiten und bewarb sich 1892 an der Univ. Innsbruck um die Habil. für Geometrie, die ihm wegen mangelnder Univ.Ausbildung verwehrt wurde. Im folgenden Jahr jedoch erhielt er seitens der Fakultät eine Dozentur verliehen. Schon seit 1891 gehörte er der Prüfungskomm. für Stenographie, ab 1893 jener für darstellende Geometrie an Gymn. und Realschulen an der Univ. an, wo er 1894/95 auch die Vorlesungen aus synthet. Geometrie suppl. Pädagog. hochbegabt, konnte er Schüler wie Studenten für die Schulung des räuml. Vorstellungsvermögens begeistern. Wiss. beschäftigte er sich v. a. mit der synthet. und konstruktiven Theorie der Kegelschnitte und bearb. ein Lehrbuch der Geometrie sowie eine Formenlehre neu, die beide in zahlreichen Aufl. weite Verbreitung fanden.