Schoberlechner Johann Karl (Taufname Joseph Johannes), Künstlername Schober, Sänger und Regisseur. Geb. Wien, 30. 5. 1800 (Taufdatum); gest. ebenda, 26. 4. 1879. Sohn des bürgerl. Weiß- und Kurzwarenhändlers Joseph S. (geb. Wien, 16. 9. 1767 [Taufdatum]) und der (Anna Maria) Caecilia, geb. v. Mannagetta (s. unten), Schwager der Folgenden, Cousin des Vorigen. S. war ab 1813 im väterl. Geschäft „Zur schönen Wienerin“, Wien I., beschäftigt, für das er 1826– 40 auch firmierte. Musikal. von dem in Wien wirkenden italien. Gesangslehrer Joseph Mozatti ausgebildet und mit Luigi Lablache als Vorbild, wirkte er als Konzertsänger (Bariton und Baß) u. a. bei Erstauff. von Liedern Franz Schuberts mit („An Schwager Kronos“, „Lied des gefangenen Jägers“, beide 1827, „Der Lindenbaum“ und „Im Dorfe“ aus dem Zyklus „Winterreise“, 1829). 1836–45 an der Wr. Hofoper, galt er als einer der besten Interpreten der großen Bariton-Partien der Rossini-, Bellini- und Donizettiopern (1842 war er auch Zar Peter bei der Wr. Erstauff. von Lortzings „Zar und Zimmermann“) und hatte in diesem Fach auch in Italien (1837) sehr große Erfolge. Bereits unter Joseph Staudigl Tagesregisseur, war S. 1851–70 Oberregisseur der Wr. Hofoper, kurzfristig (Ende September 1860 bis Mitte Jänner 1861) leitete er als Mitgl. des Dreimänner-Kollegiums die Kanzleigeschäfte. Als Regisseur konnte er v. a. seine langjährige Erfahrung und seine Kenntnis des Ensembles anwenden, bes. nach dem Dion.Antritt (1867) durch Dingelstedt (s. d.) war seine Tätigkeit jedoch sehr eingeschränkt. S.s Mutter, Caecilia S. (geb. Korneuburg, NÖ, 20. 11. 1777 [Taufdatum]; gest. Inzersdorf, NÖ/Wien, 4. 6. 1861), führte wegen Krankheit ihres Mannes ab 1813 das Geschäft, für das S.s Bruder Wilhelm (geb. Wien, 2. 8. 1808; gest. ebenda, 26. 2. 1892) 1840–46 firmierte.