Schreier Otto, Mathematiker. Geb. Wien, 3. 3. 1901; gest. Hamburg (Deutschland), 2. 6. 1929. Sohn des Theodor S. (s. d.); mos. Stud. ab 1919 Mathematik und Physik an der Univ. Wien und wurde 1923 zum Dr. phil. prom. Anschließend ging er als Ass. (wiss. Hilfsarbeiter) an die Univ. Hamburg, habil. sich dort 1926 für Mathematik, erhielt 1929 den Ruf als ao. Prof. an die Univ. Rostock, konnte seine Stelle krankheitshalber aber nicht mehr antreten. Schon früh gehörte S.s wiss. Vorliebe der Gruppentheorie, der er grundlegende Arbeiten widmete, er lieferte aber auch wichtige Beitrr. zur Zahlen- sowie Dimensionstheorie. Daneben an fast allen Sparten der Mathematik interessiert, behandelte er diese umfassend in seinen Vorlesungen, die nach Bearb. und Hrsg. durch seinen Schüler Emanuel Sperner ein grundlegendes Lehrbuch bildeten. Engen Kontakt hielt er bis zuletzt zur mathemat. Schule von Wien, wohin er oft als Vortragender zurückkam. Trotz seines frühen Todes – er war von Jugend auf herzkrank – erwarb sich S., nach dem einige Lehrsätze benannt sind, einen festen Platz in der Geschichte der Gruppentheorie.