Seutter von Loetzen (Lötzen), Eduard (1809-1879), Kaufmann

Seutter von Loetzen (Lötzen) Eduard, Kaufmann. Geb. Lindau, Bayern (Lindau im Bodensee, Dtld.), 9. 5. 1809; gest. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 14. 2. 1879; evang. AB. Bruder von Carl Friedrich S. v. L. (s. d.), Onkel von Hermann (s. u. Carl Friedrich S. v. L.), Johann Konrad (s. u. Rüdiger S. v. L.) und Rüdiger S. v. L. (s. d.). Nach Besuch der Normalschule absolv. S. eine Lehre in einem Eisenwarengeschäft in Augsburg, kehrte jedoch nach seiner Freisprechung nach Lindau zurück und wurde dort bald mit der Leitung und Prokura eines Eisen- und Stahlgeschäfts betraut. Um 1832 nahm er eine Stelle in Triest an. Geschäftsreisen führten ihn häufig nach Prag, wo er 1836 als Gesellschafter in ein Engrosgeschäft für Baumwollgarne eintrat, das er 1847 nach dem Tod seines Schwagers unter der Fa. Hail & Seutter allein führte. S. nahm eine angesehene Stellung im Prager öff. Leben ein und war u. a. Dir. der Prager Filiale der österr. Creditanstalt, deren Funktionieren er auch im Kriegsjahr 1866 gewährleistete, Mitgl. des Prager Stadtverordnetenkollegiums, Mitgl. der Prager Handels- und Gewerbekammer sowie Zensor der Nationalbank. Polit. engagierte sich S. u. a. 1848 im dt.-polit. Ver., aus dem das erste dt. Casino hervorging (Obmann bis 1851), er war Förderer des dt. Turnver., 1862 unter den Gründern des dt. Casinos und setzte sich für das Erscheinen der „Deutschen Zeitung aus Böhmen“ ein.

L.: Bohemia, Prager Tagbl., 15., 17. 2. 1879; Prager Necrologe 1870–82, ed. H. J. Landau, 1883, S. 85f.; Mitt. Sibylle Hauser-Seutter, Wien.
(E. Lebensaft)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 201
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