Smolik Julius, Maler, Architekt und Beamter. Geb. Neutitschein, Mähren (Nový Jičín, Tschechien), 23. 4. 1879; gest. Wien, 18. 1. 1948. – Sohn eines Lottokollektanten. Nach dem Besuch der Realschule in Neutitschein stud. S. 1897–03 (mit Unterbrechung 1901/02) an der TH in Wien zuerst Bauing.wesen, danach Architektur (2. Staatsprüfung 1904); 1925 Dr. techn. 1904 trat er in den Staatsbaudienst, vorerst in der Dikasterial-Gebäude-Dion., und wurde 1906 der Post- und Telegraphenzentralleitung im Handelsmin., ab 1908 dem Min. für öff. Arbeiten zugeteilt; 1923 Min.Rat im Bundesmin. für Handel und Verkehr. Schon während seiner Stud.zeit besuchte S. Malkurse bei Eduard Zetsche sowie bei seinem Landsmann Eduard Veith und bei Gareis (s. d.), unternahm Stud.fahrten in die Wachau und arbeitete einige Zeit im Atelier von A. Keller (s. d.). Während des 1. Weltkriegs als Lt. in Przemyśl stationiert, geriet ernach Übergabe der Festung 1915 in russ. Kriegsgefangenschaft und wurde nach Turkestan gebracht, wo er bis September 1920 blieb. Die Eindrücke dieser Jahre und seine kunsthist. Stud. spiegeln sich in 861 Zeichnungen, Aquarellen und den Grundrissen von Bauten in Samarkand wider, die er zwischen 1921 und 1933 in Wien, Neutitschein und Berlin in zahlreichen Ausst. zeigte. In seiner Funktion als Vorstand des Hochbauateliers und des Büros des Mobiliarverteilungsausschusses im Bundesmin. für Handel und Verkehr entwarf S. zahlreiche Staatsbauten (u. a. die Linzer Stud.bibl.)und fungierte u. a. auch als Juror bei diversen Wettbewerben.