Somaini Francesco, Bildhauer und Lehrer. Geb. Maroggia (Schweiz), 14. 5. 1795; gest. Mailand, Lombardo-Venetien (Milano, Italien), 13. 8. 1855. – S. stud. 1815–22 an der Accad. di Belle Arti di Brera in Mailand bei Camillo Pacetti und arbeitete anschließend 1823–39 als Bildhauer für den Dom zu Mailand (wo er u. a. Statuen zu den Altären von Pellegrino Tibaldi schuf) sowie für weltl. Auftraggeber. 1830 nahm er mit seinem Relief „Battaglia di Arcis sur Aube“ an der ornamentalen Ausgestaltung des Arco della Pace in Mailand teil, 1833 schuf er für die dortige Porta Venezia zwei Reliefs mit Darstellungen aus der Geschichte der Stadt. Ab 1839 war er Prof. an der Brera und zählte u. a. Angelo Biella, Antonio Galli und Giovanni Strazza zu seinen Schülern. S. nahm mit seinen Arbeiten wiederholt an den Ausst. der Brera teil und war ab 1843 o. Rat derselben; ab 1839 fungierte er als Ispettore Cantonale der Tessiner Schulen. Zu diesem Zeitpunkt wandelte sich sein Stil zunehmend vom Neoklassizismus zu einem romant. „Verismo“. I. d. F. schuf er das große Giebelrelief für die Kirche Gran Madre di Dio in Turin sowie die Kaminskulpturen im Audienzsaal des kgl. Palastes. Zuletzt arbeitete S. im Tessin im Kollegiatkapitel in Bellinzona, wo er das Monumento Banchetta und das Monumento Torriani-Missori (1854) schuf. S. gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des Tessins in der zweiten Periode des Neoklassizismus.