Steger Anton, Landesverteidiger und Büchsenspanner. Geb. Bruneck, Tirol (Brunico/ Bruneck, Italien), 16. 6. 1768; gest. Wien, 3. 7. 1832; röm.-kath. Sohn eines Gastwirts. S. erlernte die Büchsenmacherei und wollte 1796 in Wien in fürstl. Liechtensteinsche Dienste treten, jedoch veranlaßte ihn die damalige Bedrohung Tirols durch die Franzosen, als Schütze einzurücken. Bis 1801 versah S. an verschiedenen Einsatzorten, darunter für neun Monate in Verona, seinen Dienst und war danach als Büchsenspanner am Wr. Hof tätig. Als Vertrauter Erzhg. Johanns (s. d.) sammelte er ab 1806 Berr. über die Stimmung in Tirol und bestellte in dessen Auftrag im Jänner 1809 Andreas Hofer mit zwei Vertrauten nach Wien, um den Aufstand vorzubereiten. S. traf im April im bereits befreiten Pustertal ein und kämpfte in den folgenden Wochen an den südl. Landesgrenzen. Ab Ende Juli konnte er als Kmdt. des Pustertals seine militär. Fähigkeiten unter Beweis stellen. Anfang August schlug er den Angriff von Gen. Jean-Baptiste Rusca an der Lienzer Klause zurück und trug damit wesentl. zum Erfolg Hofers am Bergisel bei. In den folgenden Wochen bemühte sich S. um die Wiederherstellung der Ordnung im Pustertal bzw. um Verteidigungsvorbereitungen. Nach dem Frieden von Schönbrunn trat S. für die Niederlegung der Waffen ein, da ihm weiterer Widerstand sinnlos erschien. Er wurde daraufhin beschuldigt, von den Franzosen bestochen zu sein, und mußte sich unter deren Schutz begeben. Mit Hilfe französ. Pässe gelangte er nach Wien, wo er wieder als Büchsenspanner in k. Diensten arbeitete und sich auch in dem von Hormayr zu Hortenburg (s. d.) gegr. Alpenbund engagierte, der Pläne für eine Volkserhebung in Tirol vorbereitete. S. fiel einer in Wien grassierenden Choleraepidemie zum Opfer.