Sterk, Izidor (Isidor) (1860–1935), Architekt

Sterk Izidor (Isidor), Architekt. Geb. Pest (Budapest, Ungarn), 28. 10. 1860; gest. ebd., 8. 9. 1935; mos. Sohn eines Realitätenbesitzers. S. stud. nach Absolv. des Realgymn. in Pest 1878–81 an der Bau(Architektur-)schule der Wr. TH. Anschließend war er in Budapest bei dem Architekten Heinrich (Henrik) Schmahl als Büroleiter tätig und eröffnete 1892 ein eigenes Atelier. Zu seinen Arbeiten zählen Zins- und Geschäftshäuser sowie Fabrikanlagen. Bes. Bedeutung erlangte er durch die Planung des Budapester Szent Gellért Hotels und Bades (1909–19), das er gem. mit Artúr Sebestyén und Ármin Hegedűs ausführte. Der Bau ist eines der wichtigsten Werke der Spätsezession in Ungarn mit einer frühen Art-Deco-Dekoration. Das Hotelinnere wurde in den Folgejahren völlig umgebaut, das Bad (mit späteren Ergänzungen) ist tw. im Originalzustand erhalten, wobei bes. die Vorhalle und die Herren-Abt. für die Zsolnay-Keramik-Ausstattung berühmt sind. Zu S.s weiteren wichtigen Projekten zählen Schloß Györgyey (Szurdokpüspöki), 1905, Kunz und Dán-Warenhaus und Wohnhaus (Budapest), 1912, und die Synagoge für das Mädchen-Waisenhaus der Pester Jüd. Gmd. 1928 beteiligte sich S. auch an der Konkurrenz um den Völkerbundpalast in Genf.

L.: Pester Lloyd, 10. 9. 1935; M. Életr. Lex.; Művészeti Lex. I, II; M. Zsidó Lex.; Thieme–Becker; B. Borsányi, A székesfővárosi Szent Gellért gyógyfürdő és szálló, 1918; V. Bierbauer, A háború előtti Budapest építészete, 1929; J. Gerle u. a., A századforduló magyar építészete, 1990, S. 184; TU, Wien.
(J. Gerle)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 218f.
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