Sternbach, Ludwik (1905–1942), Mathematiker

Sternbach Ludwik, Mathematiker. Geb. Sambor, Galizien (Sambir, Ukraine), 15. 5. 1905; gest. 17. oder 18. 8. 1942 (umgekommen); mos. Sohn von Hermann S. (s. d.). Nach Besuch des Gymn. in seiner Heimatstadt stud. S. 1923–28 Mathematik und Physik an der Univ. in Lwów (L’viv), legte 1928 die fachl. und 1930 die pädagog. Lehramtsprüfungen ab und unterrichtete 1928–34 Mathematik und Physik an verschiedenen Gymn. in Lwów. Parallel dazu arbeitete S. ab 1929 als Lektor in der Red. der neu gegr. Z. „Studia Mathematica“, die sich als mehrsprachiges Organ der in den 1920er Jahren entstandenen dortigen Mathemat. Schule auf Funktionsanalysis spezialisiert hatte. 1934 ging er nach Warschau, wo er in der Versicherungsges. Feniks tätig war, kehrte jedoch nach der Teilung Polens, 1939, nach Lwów zurück und unterrichtete unter der russ. Besatzung 1940–41 am Lehrstuhl für Mathematik an der dortigen Univ. 1941 nach dem Einmarsch der Dt. in das Ghetto eingewiesen, sollte er mit seiner Frau in das KZ Belzec verschleppt werden. Nach einigen Darstellungen verübten die beiden auf dem Weg in das Vernichtungslager Selbstmord, nach anderen wurde S. erschossen.

W. (gem. m. S. Mazur): Über die Borelschen Typen von linearen Mengen, in: Stud. Mathematica 4, 1933; Über Konvergenzmengen von Folgen linearer Operationen, ebd.
L.: PSB (s. u. Herman S.); B. Olszewicz, Lista strat kultury polskiej, 1947, S. 262; Historia nauki polskiej 4/3, ed. B. Suchodolski 1987, S. 767; Słownik biograficzny matematyków polskich, 2003.
(P. Benesz – M. Kłańska)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 231f.
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