Štrauch, Antonín; Ps. A. (Št.) Prachovský, A. Št. Jičinský, Kilían Chroust etc. (1831–1877), Schriftsteller und Journalist

Štrauch Antonín, Ps. A. (Št.) Prachovský, A. Št. Jičínský, Kilián Chroust etc., Schriftsteller und Journalist. Geb. Jičinowes, Böhmen (Jičíněves, Tschechien), 13. 3. 1831; gest. Jičin, Böhmen (Jičín, Tschechien), 20. 1. 1877. Sohn eines Pförtners. – Nach Besuch des Gymn. in Jičín stud. Š. ab 1852 an der Prager Univ. Jus, beendete jedoch das Stud. nicht. Kurze Zeit Erzieher bei einer Adelsfamilie, lebte er dann als Schriftsteller und Journalist in Prag. 1854 bis zum Frühjahr 1855 war Š. gem. mit Václav Čeněk Bendl und Jan Gross vorerst Red. der satir. Z. „Rachejtle“, bis er gem. mit Gross zu „Diblík“ wechselte, ab ca. 1855 war er auch Red. der „Pražské noviny“ und wurde 1863 Chefred. der „Humoristické listy“. In mehreren Presseprozessen wurde er wegen des Abdrucks einiger angebl. landesverräter. Artikel (etwa „Národní slavnost v Poděbradech“) zu Gefängnis und Geldstrafen verurteilt. Sein Versuch, in die Schweiz zu flüchten, scheiterte, sodaß das Urteil zu schwerem Kerker verschärft wurde. Nach seiner Freilassung (1865) publ. Š. nur noch sporad. und zog sich schwer krank aus dem öff. Leben zurück. Š.s literar. Schaffen wurde hauptsächl. in Z. („Besedník“, „Lumír“, „Zlaté klasy“) sowie Almanachen („Lada Nióla“) veröff. und umfaßt Liebesged., Prosa sowie Übers. aus dem Poln. und Russ. Bes. bedeutend sind seine zahlreichen humorist. und satir. Beitrr. (Feuilletons, Aphorismen, Ged., iron. Kommentare), oft mit polit. Thematik.

Weitere W. (auch s. u. LČL): Pustý dům, 1856; etc.
L.: Národní listy, 21. 1. 1877; LČL (m. W. u. L.); Otto; Wurzbach; V. Žáček, Ohlas polského povstání 1863 v Čechách, 1935, s. Reg.; J. Páta, in: Sokol 67, 1941, S. 41ff.
(V. Petrbok)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 62, 2010), S. 372
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