Veselý Antonín, Mediziner und Pädagoge. Geb. Beraun, Böhmen (Beroun, CZ), 17. 1. 1863; gest. Praha, Tschechoslowakei (CZ), 27. 5. 1932; röm.-kath. Sohn des Fleischhauers Erazim V.; verheiratet mit Julie Marie V., geb. Rott, die aus einer bekannten Prager Händlerfamilie stammte. – V. besuchte das Gymn. in Přibram und legte 1883 die Matura am akadem. Gymn. in Prag ab. Danach stud. er Med. an der tschech. Univ.; 1889 Dr. med. I. d. F. arbeitete er als externer Arzt an der chirurg. Abt., 1893 kurzzeitig als Ass.arzt an der Abt. für innere Med. an der Univ.klinik in Prag. Im selben Jahr wurde er zum Ass. von →Jan Eiselt an der 1. med. Klinik ernannt. 1893–97 unternahm V. Stud.reisen nach Russland und Westeuropa, 1898 habil. er sich an der tschech. med. Fak. für Pathol. und innere Krankheiten; 1904 erhielt er den Titel eines ao. Prof., wurde aber erst 1909 zu diesem ernannt; 1913 w. ao. Prof. für med. Propädeutik. 1912–19 fungierte er als Leiter des Infektionskrankenhauses in Prag-Karlshof. Nach dem Krieg gründete V. die Propädeut. Klinik und wurde deren erster Leiter; 1925 o. Prof. für med. Propädeutik. Daneben betrieb er eine Privatpraxis in Prag. V. zählte zu den Pionieren der Erforschung des Erregers der Tuberkulose und zu den fähigsten Organisatoren im Kampf gegen diese Krankheit. Darüber hinaus war er in der Standesvertretung aktiv: Er engagierte sich als Geschäftsführer der Zentralen Vereinigung der tschech. Ärzte (Ústřední jednota českých lékařů). Weiters gehörte er zu den Mitbegründern der Tschech. Balneolog. Ges., war Vors. der Masaryk-Liga in der Bekämpfung von TBC sowie Mitgl. von fachärztl. Ges. in Polen und Jugoslawien. 1898–1903 red. er das Fachorgan „Časopis lékařů českých“ und fungierte als Red. einiger Jgg. des „Kalendář česko-slovenských lékařů“. 1916 erhielt er das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens.