Vész János Ármin, bis 1862 Weiß Johann Hermann, Mathematiker. Geb. Szegedin (Szeged, H), 7. 4. 1826; gest. Budapest (H), 29. 6. 1882. Nach dem Schulbesuch stud. V. am Inst. Geometricum der Univ. Pest, wo er 1848 das Ing.diplom erhielt. Während der Revolution 1848/49 zunächst von der ung. Regierung mit der Planung der Bahnstrecke zwischen Debreczin und Sathmar beauftragt, fungierte er 1849–50 als Ass. am Inst. Geometricum. Des Weiteren suppl. er dort Vorlesungen aus Mathematik. Nach der Auflösung des Inst. 1850 war V. bis 1856 suppl. Prof. an der Joseph-Ind.schule. 1857 wurde er zum o. Prof. der höheren Mathematik und der darstellenden Geometrie am Joseph-Polytechnikum ernannt. Ab 1867, nach Trennung der Lehrstühle, o. Prof. für höhere Mathematik, war V. 1871 Prorektor sowie 1874–75 Rektor der TU Budapest. 1863–64 Red. des naturwiss. Bulletins „Királyi Magyar Természettudományi Társulat Közlönye“, befasste sich V. in seinen Publ. mit Variationsrechnung und darstellender Geometrie, trat aber auch als Versicherungsmathematiker in Erscheinung („Biztosítási kölcsön“, 1868). Bes. Verdienste erwarb er sich als Autor des ersten Lehrbuchs für höhere Mathematik an der TU Budapest („A felsőbb mennyiségtan alapvonalai“, 2 Bde., 1861–62, erw. Aufl. 1881). Mitgl. diverser Lehrerprüfungskomm. sowie der Vereinigten Mittelschul-Lehrer-Präparandie, Dion.mitgl. der ung. Versicherungsbank Haza, war V. ab 1859 k. M. der Accad. nazionale di scienze, lettere e arti in Palermo, ab 1860 Mitgl., 1862–63 Sekr. der Ung. naturwiss. Ges. (Magyar Természettudományi Társulat) und ab 1858 k. M., ab 1868 o. Mitgl. der MTA. Für seine Verdienste erhielt er 1865 den großen Preis der MTA.