Volkmann, Anton von (1767–1824), General

Volkmann Anton von, General. Geb. Balassagyarmat (H), 1767; gest. Linz (OÖ), 5. 4. 1824; röm.-kath. Sohn eines Off. – 1785 trat V. als Kadett in das IR Nr. 28 ein; 1788 Fähnrich, 1790 Unterlt. Während der Türkenkriege (1788–90) zeichnete er sich derart aus, dass er 1790 als Oblt. zum Gen.stab transferiert wurde. 1792 diente er im IR Nr. 34, ein Jahr später, bei Ausbruch des 1. Koalitionskriegs, wurde er neuerl. dem Gen.stab zugeteilt. 1793 gelang es ihm, bei der Belagerung von Condé mit einem kleinen Truppenkörper die Franzosen aus ihrer gedeckten Stellung in die Flucht zu schlagen und die feindl. Schanzen zu zerstören. 1794 Hptm., zeichnete sich V. in den Feldzügen 1794/95 und 1796 zunächst auf dem niederländ. und dann auf dem rhein. Kriegsschauplatz aus; 1797 Mjr. Nach dem 2. Koalitionskrieg 1801 wurde er vom Gen.stab zum (neu aufgestellten) IR Nr. 48 transferiert. 1802 zum IR Nr. 53 eingeteilt, quittierte er Ende des Jahres den Dienst, wurde jedoch reaktiviert und 1806 als Obstlt. wiederum zum IR Nr. 53 versetzt. 1809 übernahm er auf dem italien. Kriegsschauplatz das Kmdo. über das Rgt. Im April erhielt er den Befehl, im Fellatal die Aufmerksamkeit des Feinds von jenem strateg. Punkt abzulenken, an dem Erzhg. →Johann den Hauptangriff gegen die französ.-italien. Armee plante. Obwohl V. nur drei Baon., zwei Schwadronen Husaren sowie eine halbe Batterie zur Verfügung standen, gelang es, die Div. von Gen. Jean-Baptiste Broussier bei Venzone zu schlagen. Bei den darauffolgenden Schlachten von Pordenone und Sacile bewies er auf dem rechten Flügel der Armee von Erzhg. Johann sein ausgez. militär. Talent, wofür er zum Obst. befördert wurde. 1813 avancierte er zum GM, kommandierte eine Inf.brig. nach der Völkerschlacht bei Leipzig und nahm an der Schlacht bei Hanau teil. 1815 stand er an der Spitze des Belagerungskorps von Neubreisach, Fort Mortier und Hüningen. Zuletzt fungierte V. als Bgdr. in Linz. 1809 erhielt er das Ritterkreuz des MMTO, wurde 1815 Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens sowie Kommandeur des kgl. preuß. Roten Adlerordens II. Kl. und Ritter des russ. St. Wladimir-Ordens III. Kl.

L.: Hirtenfeld; Wurzbach; A. Marx, Geschichte des 53ten ung. Linien-IR, 1838, S. 166, 170ff., 249; M. v. Hoen – A. Veltzé, Geschichte der Kämpfe Österr. 2, 1908, S. 46ff.; KA, Wien.
(B. Lázár)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 342
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