Schroth, Eugen (1862-1945), Maler

Schroth Eugen, Maler. Geb. Wien, 13. 10. 1862; gest. ebenda, 5. 11. 1945. Sohn von Alexander S. (s. u.), Enkel des Gipsformers an der Wr. Akad. der bildenden Künste Johann Bapt. S. (geb. Wien, 11. 7. 1789; gest. ebenda, 17. 7. 1857), der 1800–02 an der Wr. Akad. der bildenden Künste Bildhauerei stud., Enkel mütterlicherseits von Koppensteiner (s. d.), Großneffe des Jakob S. (s. u.), Gatte von Albine S. (s. d.). Nach Absolv. der Realschule in Wien VII. besuchte S. 1877/78 und 1879/80 die Wr. Kunstgewerbeschule, 1878/79 als Gasthörer die Wr. Akad. der bildenden Künste, 1884–87 stud. er an der Akad. der Bildenden Künste in München Malerei. S. kehrte danach als freier Künstler wieder nach Wien zurück und unterrichtete ab 1893 als Supplent und Ass. an verschiedenen Wr. Schulen Freihandzeichnen (1906 Lehramtsprüfung), 1923 i. R., 1929 erhielt er den Titel eines Reg.Rat. S., der sich bei seinem Eintritt in die Pensionsges. Bildender Künstler als Historienmaler bezeichnete, schuf nach seiner Pensionierung zahlreiche Bilder in Öl und Pastell mit Landschaften von Kärnten, der Wachau und aus der Gegend von Gmünd, betrieb daneben auch Tier- und Menschenstud. S. war mit den Malern Engelhart, S. W. Hampel, J. E. Kleinert und F. König (alle s. d.) befreundet und beteiligte sich an verschiedenen Ausst. des Künstlerhauses und des Hagenbundes, dessen Archiv er führte. Er war Mitgl. der Pensionsges. Bildender Künstler in Wien (ab 1900), Obmann des Zeichenlehrerver. – in dieser Funktion nahm er aktiven Anteil an der Ausgestaltung des Zeichenunterrrichts – und Begründer der gewerbl. Fortbildungsschule für Mechaniker in Wien, die er bis 1927 leitete. Sein Vater Alexander S. (geb. Wien, 13. 1. 1828; gest. ebenda, 16. 12. 1899) stud. von 1843–50 (mit Unterbrechungen) Bildhauerei an der Wr. Akad. der bildenden Künste u. a. bei van der Nüll (s. d.) und wirkte in der Folge als Kunstformer am Österr. Mus. für Kunst und Ind., wo er als Leiter der Gipsgießerei ein neues Verfahren erfand, welches auch die Reproduktion der charakterist. Farbe des Originals ermöglichte. Sein Großonkel, der Bildhauer Jakob S. (geb. Pest/Budapest, Ungarn, 1773; gest. Wien, 22. 2. 1831), stud. ab 1786 an der Wr. Akad. der bildenden Künste. Von ihm stammen u. a. im Wr. Schottenstift die Ausstattung des Prälatensaals, der Schmuck des Bibliothekseingangs, Arbeiten an der Hauptfassade und Wappen über dem Quertrakt des Konventgebäudes sowie ein Grabmal für die Familie Polimberger am Friedhof von Baja in Ungarn. 1821–22 arbeitete er im Schloß Weilburg in Baden b. Wien (1964 abgetragen).

W.: Die Schlacht am Berge Isel; Marktplatz in Bergreichenstein; Kornfeld; Lustige Leute; Prinz Leopold und Prinzessin Gisela von Bayern; usw.
L.: Dt. Volksbl., 17. 12. 1899 (für Alexander S.); Das kleine Volksbl., 11. 11. 1945; Fuchs, Erg.Bd.; Thieme– Becker; A. Steininger, 150 Jahre Pensionsges. Bildender Künstler in Wien 1788–1938, FS …, 1938, S. 32; AdR, Archiv der Akad. der bildenden Künste, Archiv der Hochschule für angewandte Kunst, alle Wien; Archiv der Akad. der Bildenden Künste, München, Deutschland; Mitt. Gustav Dichler, Wien. – Jakob S.: Bénézit; Művészeti Lex. I; Wurzbach (s. u. Schroth); A. Hübl, Baugeschichte des Stiftes Schotten in Wien, 1914, S. 48; Die Denkmale des polit. Bez. Baden, bearb. von D. Frey (= Österr. Kunsttopographie 18), 1924, S. 120; N. Nemetschke – G. J. Kugler, Lex. der Wr. Kunst und Kultur, 1990, S. 343; Archiv der Akad. der bildenden Künste, Wien; Mitt. Gustav Dichler, Wien, und Zoltán Fallenbüchl, Budapest, Ungarn.
(Ch. Gruber)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 255f.
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