Süß Maria Vincenz, Beamter, Volksliedsammler, Fachschriftsteller und Museumsgründer. Geb. Weißenbach, Erzstift Sbg. (Strobl, Sbg.), 15. 1. 1802; gest. Salzburg (Sbg.), 5. 5. 1868; röm.-kath. Sohn des Hammerwerksverwalters Franz Ser. S. und von Maria Anna S., geb. v. Berchtold zu Sonnenburg, verwandt mit →Maria Anna (Nannerl) Mozart. – S. absolv. 1816 das Lehrerseminar in Salzburg, war 1818 Lehrergehilfe, danach jedoch als Amtsschreiber bei den Rentämtern Zell am See (1820), Goldegg (1823), Salzburg (1824) sowie ab 1826 am Pfleggericht Salzburg tätig. Ab 1828 beim Stadtmagistrat, stieg er 1829 zum Steueramts-Kontrollor und 1841 zum Verwalter des Salzburger Leihhauses (ab 1843 def.) auf. 1853 Konservator der Baudenkmäler für das Kronland Sbg. Aufgrund einer 1859 ausgebrochenen schweren Krankheit wurde er 1863 i. d. R. versetzt. Bereits 1833 hatte S. mit der Sammeltätigkeit für ein Mus. begonnen, das ab 1834 öff. zugängl. war, 1845 zum Eigentum der Stadt Salzburg erklärt und von dieser 1852 offiziell übernommen wurde. Nachdem 1850 die Kn.witwe →Karoline Auguste das Protektorat übernommen hatte und immer wieder finanzielle Unterstützung gewährte, wurde das Mus. nach ihr benannt (seit 2007 Salzburg Mus.). S. blieb bis zu seinem Tod Dir. des Mus., das er sukzessive u. a. um eine Instrumentensmlg. sowie ein Antiken- und ein Kunstkabinett erweiterte. In diesem Kontext verf. S. zahlreiche Publ., darüber hinaus veröff. er die erste gedruckte Sbg. Volksliedsmlg., auf die regionale Volksliedsammler und -pfleger wie Otto Eberhard bis ins 20. Jh. immer wieder zurückgriffen.