Gasser, Hanns (1817-1868), Bildhauer und Maler

Gasser Hanns, Bildhauer und Maler. * Eisentratten b. Gmünd (Kärnten), 2. 10. 1817; † Pest, 27. 4. 1868. Nach einem ersten Erfolg auf einer Ausstellung in Klagenfurt 1838, übersiedelte G. nach Wien, wo schon sein älterer Bruder, der Maler Franz G. († 1838) stud. hatte. G. wurde ein Schüler Gsellhofers (s. d.) und erhielt akad. Preise; 1840–46 in München tätig, machte er Studienreisen nach Nürnberg und Regensburg. 1847 in Ofen, Dezember 1850 bis Oktober 1851 als Prof. an der Wr. Akad. d. bild. Künste tätig, erhielt er in den folgenden Jahren viele Aufträge für verschiedene Städte der Monarchie und des Auslandes. In Wien, wo einige seiner reizvollsten Schöpfungen noch zu sehen sind, verbrachte er, durch körperliche Leiden schwer behindert, völlig vereinsamt, sein letztes Lebensjahrzehnt.

W.: Denkmäler: Wieland, Weimar, 1857; FML Graf v. Weiden, Graz, 1859; Brunnen; Lorelei und Musik bei der Staatsoper, Wien, 1876; Donauweibchen, 1858, seit 1865 im Wr. Stadtpark; Mozartgrab am Wr. Zentralfriedhof; Statuarische Ausschmückung des Carl-Theaters, Wien II, 1847; der Nationalbibliothek (Ersatz der 1848 zerstörten Gruppe Mattiellis), des Arsenals, 1855, und des Sitzungssaales im Alten Rathaus; Monatsstatuetten an den Stiegenaufgängen im Belvedere-Park; zahlreiche Porträtbüsten und Medaillons; Ölbilder im Landesmus. Klagenfurt und im Mus. der Schönen Künste in Budapest, ein Selbstporträt im Wr. Kunsthist. Mus.; Zeichnungen in der Albertina, im Hist. Mus. der Stadt Wien und im Landesmus. in Klagenfurt.
L.: Grazer Tagespost vom 10. 8. 1859; R.P. vom 30. 9. 1917; Donauland 3, 1919/20, S. 848ff.; Carinthia I, Jg. 49, 1859, S. 66ff., Jg. 58, 1868, S. 214ff., Jg. 108, 1918, S. 53ff.; E. Josch, Ältere bild. Künstler aus Kärnten in Wien, in: Carinthia I, 1947, S. 134/35; B. Grimschitz, Ein unbekanntes Bildnis von Franz G., ebenda, 1954, S. 144; K. Ginhart, Wr. Kunstgeschichte, 1948; Thieme-Becker; Wurzbach; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 406
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