Kapferer Josef Simon, Handelsmann. * Mieders (Tirol), 28. 10. 1778; † Innsbruck, 21. 10. 1856. Schon mit 11 Jahren im Leinengeschäft seines Vaters tätig, machte er frühzeitig Auslandsreisen und übernahm 1799 die Leitung des väterlichen Unternehmens. 1802 beteiligte er sich an der Fa. seines Schwagers in Telfs (Franz Rallung und J. K.-Handelskompagnie für Eisenwaren), deren Leitung bald ganz in seine Hände überging und die 1808 — nach K.s Trennung von Rallung — als J. S. Kapferersche Handelskompagnie verbunden mit einem Bankgeschäft nach Wilten, 1811 nach Innsbruck (Friedrichstr.) verlegt wurde. K. gelangte bald zu großem Vermögen und beteiligte sich an mehreren industriellen Unternehmungen, so u.a. an den Bleibergwerken in Imst und Biberwier, sowie an der Spinnerei in Telfs und erwarb 1818 in Absam eine Hammerschmiede mit Streck- und Stampfwerk sowie einen Gutshof, wo er eine Beinknopffabrik eröff., die 1828 privilegiert wurde und deren Erzeugnisse bis 1853 ohne Konkurrenz blieben. Ferner stellte er dort Feuerspritzen, hydraul. Werke, Hebel und Pressen her, ging jedoch später zur Produktion von Schußwaffen über. K., einer der reichsten Männer Innsbrucks und 1809 Bankier Andreas Hofers, stellte der Hoferschen Generaladministration große Geldsummen zur Verfügung. In seinem Haus fanden 1809 die zur Kapitulation des Gen. P. Gf. Bisson führenden Verhandlungen statt. K., der schon zu Lebzeiten bedeutende Geldmittel gemeinnützigen Zwecken zugeführt hatte, vermachte der Stadt Innsbruck testamentar. ein Legat zur Errichtung eines „Versorgungshauses für arme alte Männer“.