Kapferer Karl, Kommunalpolitiker. * Innsbruck, 2. 11. 1853; † Innsbruck, 2. 4. 1934. Sohn des angesehenen Textilkaufmannes und Besitzers der Papierfabrik in Wattens sowie Stadtrates von Innsbruck Martin K. († 23. 9. 1895), übernahm er 1880 die Leitung des väterlichen Geschäftes in der Innsbrucker Altstadt. 1882 in den Gemeinderat (freiheitliche Sektion) der Landeshauptstadt und 1883 in dessen Finanzausschuß gewählt, führte er als dessen Obmann 1888–1923 das Finanzreferat der Stadtverwaltung, mit Erfolg stets auf das Gleichgewicht im städt. Haushalt bedacht und für wirtschaftlichen und techn. Fortschritt höchst aufgeschlossen. Unter seiner Ägide und der seines Freundes, des Bürgermeisters W. Greil (s. d.), sowie des Vizebürgermeisters und Reichsratsabg. Dr. E. Erler († 1. 11. 1949) entwickelte sich Innsbruck zu einer der am besten verwalteten und modernsten Landeshauptstädte. Der weitausschauenden, von diesen beiden Männern unterstützten Wirtschaftspolitik Ks., der früh die Bedeutung der Elektrizität erkannte, sind die Ausgestaltung der städt. Lichtwerke, die Einrichtung der elektr. Beleuchtung in Innsbruck, die Auswertung des Achensees als Energiequelle, der Ausbau der Sillwerke, die Elektrifizierung der Lokalbahn, die Anlage der Druckwasserleitung, die Kanalisierung, die Asphaltierung der Straßen, die Schaffung von Volksbädern und die Errichtung der Handelsakad. zu danken. 1903 Ehrenbürger von Innsbruck.