Karácson Mihály, Pädagoge und Richter. * Darnó, Kom. Preßburg (Darnózseli, Ungarn), um 1800; † Pest, 29. 8. 1869. Trat 1815 in den Piaristenorden ein und fand ab 1816 im Schuldienst Verwendung. Nach seinem 1819 erfolgten Austritt aus dem Orden stud. K. Phil. und Jus an der Univ. Pest; Dr.jur. 1825–36 Erzieher im Hause des Gf. Szécsen, beschäftigte er sich mit dem Erziehungswesen Ungarns und veranlaßte den Landtag zu Maßnahmen für eine intensive Pflege der Landessprache. Angeregt durch das Fehlen techn.-industrieller Lehranstalten faßte er den Plan zur Errichtung einer Gewerbeschule, für den er den Palatin Joseph (s. d.) gewinnen konnte. 1839 Präs. der neugeschaffenen Unterrichtskomm., arbeitete er die Organisation für die geplante Anstalt aus und führte auch Reformen des Phil.- und des Rechtsstud. durch. Die 1846 eröffnete Gewerbe- bzw. Industrieschule, der K. als erster Dir. vorstand, nahm bald großen Aufschwung. K., 1848 Präs. des Richterstuhles im Kom. Pest, später provisor. Präs. des Kriminalgerichtes, war schon früh literar. tätig und veröff. Aufsätze und Gedichte in „Nemzeti Ujság“. 1832 korr. Mitgl. der Ung. Akad. der Wiss.