Karell, Ludwig (1858-1930), Lehrer und Fachschriftsteller
Karell Ludwig, Schulmann und Schriftsteller. * Loschitz (Loštice, Mähren), 26. 9. 1858; † Wien, 6. 11. 1930. Stud. Naturwiss. an den Univ. Wien und Berlin; 1883 Dr. phil.; wurde dann in Wien Mittelschullehrer. Später entwickelte er eine sehr vielseitige Tätigkeit als Schriftsteller und Vortragender in Volksbildungshäusern, besonders in der Wr. Urania, deren Dions.-Mitgl. er war. K. leitete 1904–08 die Z. „Wage“ und wurde 1912 Chefredakteur der „Deutsch-Demokratischen Rundschau“. Er vertrat vor allem das reale Tatsachenwissen und ließ dabei auch im belletrist. Bereich die Phantasie im guten, wie die unwillkürliche oder bewußte Fälschung im schlechten Sinne wenig gelten.
W.: Bausteine zur Acarofauna Ungarns, 1893; Justus v. Liebig, 1894; Perlen und Korallen, 1895; Paracelsus, 1903; Tiefseetiere und ihre Erforschung, 1903; Die Naturgeschichte in den Dichtungen Grillparzers, 1907; Die Friedensbewegung, 1908; Die Lüge als Kriegsmacht, 1915; Schulhumoresken, 1920; Wünschelrute, 1924; Fahrten ins Weltall, 1925; Die Welt im Film, 1926; zahlreiche Beitrr. in den Veröff. der k. Akad. d. Wiss., der Zoolog.-Botan. Ges., der Österr. Chemikerztg. und in in- und ausländ. Ztgn. und Z.
L.: N.Fr.Pr. vom 6. 11., Wr.Ztg vom 8. 11. 1930; F. Jaksch, Lex. sudetendt. Schriftsteller, 1929: Kosch; Kosel; Kürschner, Gelehrtenkalender, 1926; Kürschner, 1901 ff.; Kürschner, 1936; Wer ist’s? 1928.