Karlík Hanuš, Industrieller. * Rokitzan (Rokycany, Böhmen), 23. 3. 1850; † Prag, 10. 1. 1927. Stud. am Prager Polytechnikum techn. Chemie. Seit 1870 in verschiedenen Zuckerfabriken Böhmens tätig. 1886 vervollkommnete er in Nimburg die Reinigung des Rübensaftes durch dreifache Saturation, führte verschiedene Verbesserungen in die Praxis der Zuckererzeugung ein (sog. Osmose) und beteiligte sich an der Konstruktion von speziellen Apparaten für die Zuckerfabrikation. 1876 war er Mitbegründer des „Spolek pro průmysl cukrovarnický v Čechách“ („Ver. für Zuckerindustrie in Böhmen“). K. war auch 1919–27 Vorsitzender des „Ústřední spolek čsl. průmyslu cukrovarnického v Praze“ („Zentralver. der tschechoslowak. Zuckerindustrie in Prag“). In den zwanziger Jahren baute er das Forschungsinst. für Zuckererzeugung in Prag zu einer wiss. Anstalt von Weltformat aus. Außer seiner fachlichen und wiss.-organisator. Tätigkeit widmete sich K. auch Industrieunternehmungen und förderte kulturelle Interessen, z. B. die Begründung des Techn. tschechoslowak. Mus. in Prag. 1920–27 war er Vorsitzender des Volkswirtschaftlichen Inst. an der Tschech. Akad. Für seine Verdienste um die Entwicklung der böhm. Zuckerindustrie ernannte ihn die tschech. Techn. Hochschule in Prag zum Dr. techn. h.c.