Karmarsch Karl, Technologe und Chemiker. * Wien, 17. 10. 1803; † Hannover, 24. 3. 1879. Sohn eines Schneiders; absolv. seine Stud. am polytechn. Inst. in Wien, war 1819–23 Ass. an der Lehrkanzel für mechan. Technol. bei Altmütter (s. d.) und lebte 1823–30 vor allem von techn.-literar. Arbeiten. Bewerbungen um die 1825, bzw. 1828 erledigten Lehrkanzeln der allg. techn. Chemie am Polytechnikum, bzw. für Chemie an der Theresian. Ritterakad. scheiterten. 1830 wurde K. Hauptlehrer und 1831 Dir. und Hauptlehrer „im technolog. und erforderlichenfalls auch im chemischen Fache“ an der höheren Gewerbeschule in Hannover, die sich unter seiner Leitung zu einer hervorragenden Lehranstalt entwickelte. 1875 i.R. K., der zu den Mitbegründern der wiss. mechan. Technol. zählt, trat mit großer Energie für die Vereinheitlichung von Maß und Gewicht ein und machte sich insbesondere um die Einführung des metr. Systems in Österr. und Deutschland verdient. K. erkannte als erster die Bedeutung der Technikgeschichte für den techn. Unterricht. Er schuf in Hannover eine wertvolle techn. Smlg. und gründete nach dem Muster des niederösterr. Gewerbever. auch einen Gewerbever. Berufungen an andere techn. Hochschulen lehnte er ab. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. Dr. h.c. der Univ. Göttingen, Ehrenbürger von Hannover.