Karner P. Lambert (Ferdinand), O.S.B., * Kirchberg a. d. Pielach (N.Ö.); 19. 4. 1841; † Göttweig (N.Ö.), 17. 12. 1909. Trat 1860 in das Benediktinerstift Göttweig ein, 1865 Profeß und Priesterweihe. 1866–74 wirkte er als Kaplan in Göttweig und Mautern, dann als Pfarrer in Roggendorf, Gösing am Wagram, Brunnkirchen und St. Veit a. d. Gölsen. Neben seiner Seelsorgertätigkeit widmete er sich mit Erfolg archäolog. und urgeschichtl. Forschungen. Insbesondere ist ihm die Bergung der bekannten latènezeitlichen Bronzesitula von Kuffern, Gem. Statzendorf, N.Ö. (bei K. fälschlich Kuffarn), zu danken. über die er auch als erster der Fachwelt berichtete. Sein ureigenstes Forschungsgebiet waren aber die Erdställe, deren Problematik ihn von 1878 an beschäftigte. Viele hunderte dieser unterird. Anlagen, vor allem in N.Ö. und Mähren, hat er durchforscht und vermessen, in zahlreichen Vorträgen und Aufsätzen und in seinem Hauptwerk „Künstliche Höhlen aus alter Zeit“ hat er die Forschungsergebnisse sowie seine Hypothesen über Ursprung und Verwendungszweck der Erdställe veröff. Daneben setzte sich der vielseitige „Höhlenpfarrer“ in Tat, Wort und Schrift nachdrücklich für eine Reform des Kirchengesanges im Sinne liturgiegemäßer Andachtsmusik ein.